Cologna über 50 km: Einmal Silber, zweimal fatale Stürze

Heute startet Dario Cologna zum 6. Mal an einem Grossanlass in der Königsdisziplin über 50 km. Ein Sieg gelang ihm bei einem internationalen Wettkampf über diese Distanz bislang noch nicht.

Franck Ribéry fühlt sich nach den zuletzt starken Auftritten der Bayern an 2013 erinnert (Bild: sda)

Heute startet Dario Cologna zum 6. Mal an einem Grossanlass in der Königsdisziplin über 50 km. Ein Sieg gelang ihm bei einem internationalen Wettkampf über diese Distanz bislang noch nicht.

Vor vier Jahren errang Cologna im Val di Fiemme WM-Silber, an den vergangenen beiden Winterspielen kam er zweimal in aussichtsreicher Position zu Fall.

Whistler (CAN), 28. Februar 2010: Olympische Spiele (10./klassisch)

Im olympischen 50-km-Rennen in Whistler befand sich Dario Cologna mitten im Kampf um die Medaillen. Doch in der letzten Kurve platzte der Traum von Edelmetall jäh. An vierter Stelle liegend versuchte Cologna aussen am Schweden Johan Olsson vorbeizukommen, doch der Schweizer rutschte an einer glasigen Stelle aus, verlor das Gleichgewicht und kam zu Fall. Den Norweger Petter Northug hätte Cologna zwar nicht mehr am Gewinn von Olympia-Gold hindern können. «Silber oder Bronze hätte ich aber sicher geholt», ärgerte sich der Bündner, der letztlich Zehnter wurde.

Oslo, 6. März 2011: WM (20./Skating)

Was sich in den vorangegangenen WM-Rennen in Oslo abgezeichnet hatte, bestätigte sich über 50 km für Dario Cologna schonungslos. Er verfügte nicht mehr über jene Form, die ihn zwei Monate zuvor zum zweiten Triumph an der Tour de Ski geführt hatte. Bereits 8 Kilometer vor dem Ziel musste er aus der 15-köpfigen Spitzengruppe abreissen lassen. «Mir fehlte die Kraft. Die Form stimmt nicht», resümierte er nach Platz 20.

Val di Fiemme (ITA), 3. März 2013: WM (2./klassisch)

Dario Cologna belohnte sich in seinem fünften 50-km-Rennen auf internationaler Ebene für eine ausgezeichnete Vorstellung mit WM-Silber. Bereits nach 10 km wagte mit Johan Olsson einer der Favoriten einen Vorstoss. Als Einziger reagierte in der Folge Cologna – und nach 16 km hatte sich das schweizerisch-schwedische Duo einen Vorsprung von 22 Sekunden erarbeitet. Nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf weitere Kilometer später liess sich der Bündner wieder ins Feld der Verfolger zurückfallen. In den letzten Anstiegen löste sich Cologna bei der Verfolgungsjagd nach Olsson von seinen Mitstreitern und schloss noch bis auf zwölf Sekunden zum Schweden auf, der sich nach einem Solo über fast 30 km Gold jedoch nicht mehr nehmen liess.

Krasnaja Poljana (RUS), 23. Februar 2014: Olympische Spiele (27./Skating)

Wie schon vier Jahre zuvor verpasste Dario Cologna den Kampf um die Olympia-Medaillen aufgrund eines Missgeschicks. Vor dem letzten Anstieg kam der Münstertaler, der in den Tagen zuvor sowohl im Skiathlon als auch über 15 km Gold gewonnen hatte, in bester Position selbst verschuldet zu Fall. Angeführt von Alexander Legkow feierten die Russen vor Heimpublikum einen Dreifach-Sieg. «Ohne meinen Zwischenfall wären nur zwei Russen auf dem Podest gestanden», gab Cologna nach Platz 27 zu Protokoll. Er habe schon ein paar Mal gezeigt, dass er an der entscheidenden Passage des Rundkurses oberhalb von Krasnaja Poljana schneller laufen könne als andere.

Falun (SWE), 1. März 2015: WM (6./klassisch)

Bei seinem bislang letzten Einzelrennen an einer WM zeigte sich Dario Cologna während neun von zehn zu absolvierenden 5-km-Runden ungewohnt passiv. Während des Fünfzigers in Mittelschweden verfügte er nicht mehr über genügend Kraftreserven. «Ich habe mich fast während 45 km nicht so gut gefühlt. Erst auf der Schlussrunde ging es besser», erklärte der dreifache Olympiasieger nach seinem 6. Rang. Bei den Abfahrten bekundete Cologna etwas Mühe und büsste immer wieder ein paar Meter ein. Kurz nach der Einfahrt ins Stadion war klar, dass Cologna nicht mehr in den finalen Kampf um die Medaillen würde eingreifen können.

Nächster Artikel