Dario Cologna bietet sich in Oslo die Chance, eine für seine Verhältnisse durchzogene Saison nachhaltig aufzupolieren. Bei der Rückkehr in den Weltcup gehört er aber nicht zum engsten Favoritenkreis.
«Oslo ist ein Highlight, das Rennen auf dem Holmenkollen der grosse Klassiker im Weltcup. Natürlich will ich mich von der besten Seite zeigen», sagte Cologna nach seiner Ankunft in der norwegischen Hauptstadt. Sein Leistungsvermögen ist nach der verletzungsbedingten vierwöchigen Pause (Wadenzerrung) schwierig einzuschätzen, obschon die unmittelbare Vorbereitung auf das 50-km-Rennen im klassischen Stil positiv verlaufen ist.
Vor einem Jahr klassierte sich Cologna auf dem Holmenkollen beim wichtigsten Einzelrennen im Weltcup nach einem Fotofinish zeitgleich mit dem Sieger Sjur Röthe auf Platz 2. «Es war ein sehr gutes Rennen von meiner Seite. Umso bitterer war es, dass es dermassen knapp nicht für den Sieg gereicht hat. Ich würde das Rennen in Oslo gerne einmal gewinnen, die Chance vor einem Jahr war gross.»
Der Topfavorit an diesem Samstag ist der Lokalmatador und überlegene Weltcup-Leader Martin Johnsrud Sundby. «Wenn das Rennen so schnell wird wie die vorherigen in dieser Saison, ist taktisch vieles vorgegeben. Sundby wird mit der Tempoverschärfung nicht bis zur Zielgeraden warten», so Cologna.
Bei der diesjährigen Tour de Ski hatte der Bündner bis zur im Val di Fiemme erlittenen Wadenverletzung aufsteigende Tendenz gezeigt. In Oberstdorf fehlten Cologna lediglich 18 Tausendstelsekunden zum ersten Saisonsieg. «Rennen zu gewinnen ist immer ein Ziel von mir. Eigentlich läuft man immer um den Sieg. Allerdings gibt es im Langdistanzbereich sehr wenige Athleten, die in dieser Saison wegen der Dominanz von Sundby ein Rennen gewinnen konnten.»