Der Freiburger Röntgensystemhersteller Comet hat 2014 ein Rekordergebnis erzielt. Umsatz und Gewinn erreichten die höchsten Stände der Firmengeschichte. Angesichts des Wachstums prüft Cometeinen Neubau in Flamatt.
Der Umsatz sei um 15,3 Prozent auf 287,9 Mio. Fr. gestiegen, sagte Comet-Chef Ronald Fehlmann am Donnerstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um 10,5 Prozent auf 39,8 Mio. Franken.
Unter dem Strich schoss der Reingewinn um fast zwei Drittel auf 26,3 Mio. Fr. nach oben. So viel hat Comet noch nie verdient. Dabei konnte das Unternehmen allerdings von Einmaleffekten wie steuerlichen Verlustvorträgen in den USA profitieren, wie Finanzchef Markus Portmann erklärte.
Wachstum in allen Regionen
Comet sei 2014 in allen Segmenten und in allen Regionen gewachsen, sagte Fehlmann. Die Firma produziert etwa Röntgensysteme für die Gepäckkontrolle an Flughäfen oder für die zerstörungsfreie Materialprüfung. Wachstumstreiber sei die starke Nachfrage nach Reifenprüfsystemen.
Nachdem in der Vergangenheit nur Lastwagenreifen geprüft worden seien, würden heutzutage zunehmend auch Autoreifen auf Schäden unter die Lupe genommen, sagte Fehlmann. Denn in Zeiten schlanker Produktion wollten die Reifenhersteller auch beim Material sparen.
Deshalb gelte es, selbst kleinste Materialfehler zu entdecken, die weitreichende Folgen haben könnten. Auch Gussteile für Autos und Flugzeugturbinenschaufeln können auf Materialfehler geprüft werden.
Neubau erwogen
Zudem produziert Comet Vakuumkondensatoren und Hochfrequenzgeneratoren, die zur Herstellung von Speicherchips, Flachbildschirmen und Solarpaneelen verwendet werden.
Viel verspricht sich Fehlmann von der jüngsten Technologie zur Sterilisierung von Oberflächen wie beispielsweise Getränkekartons. Kunde ist der Verpackungshersteller Tetra Pak, der damit den Ausstoss von Kohlendioxyd und den Energieverbrauch deutlich senken kann.
Um das weitere Wachstum zu bewältigen, denkt Comet über einen Erweiterungsneubau am Hauptsitz in Flamatt nach, wo derzeit rund 380 Leute beschäftigt sind. Der Entscheid solle im Sommer fallen, sagte Fehlmann: «Wir bekennen uns zum Standort Flamatt. Wir denken langfristig.»
Es sei für Comet trotz dem starken Franken keine Option, anderswo hinzugehen. «Wir denken, dass wir Produkte herstellen, die den Standort Flamatt legitimieren», sagte Fehlmann. Lohnkürzungen, Arbeitszeitverlängerung oder Kurzarbeit seien kein Thema. Wie viele Leute in Flamatt eingestellt werden sollen, sagte er allerdings nicht.
Starkes Wachstum erwartet
Für die Zukunft rechnet Fehlmann mit weiterhin starkem Wachstum. Der starke Franken werde aber einen Strich durch die Rechnung machen. 2015 solle der Umsatz 280 Mio. bis 300 Mio. Fr. und die EBITDA-Marge 13 bis 15 Prozent erreichen.
Dies allerdings bei einem Euro-Kurs von 1 Fr. und einem Dollar-Kurs von 90 Rappen. Bei den jetzigen Wechselkursen würden es 20 Mio. Fr. Umsatz mehr. Der Reingewinn werde aber tiefer ausfallen als 2014, weil der einmalige positive Steuereffekt von 6,1 Mio. Fr. wegfalle und die Wechselkurse rund 3 Mio. Fr. wegzehren dürften.