Comic-Welt trauert um Jean Giraud alias Moebius

Der französische Comic-Künstler Jean Giraud alias Moebius ist tot. Der Zeichner und Szenarist starb am Samstag im Alter von 73 Jahren in Paris, teilte eine enge Mitarbeiterin der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Er sei seit langem krank gewesen.

Der Comic-Künstler Jean Giraud ist tot (Archiv) (Bild: sda)

Der französische Comic-Künstler Jean Giraud alias Moebius ist tot. Der Zeichner und Szenarist starb am Samstag im Alter von 73 Jahren in Paris, teilte eine enge Mitarbeiterin der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Er sei seit langem krank gewesen.

Giraud hatte in der Szene mit Abenteuer- und Science-Fiction-Comics Weltruhm erlangt. Zu seinen grossen Werken gehören die „Blueberry“-Bände und die Weltraumsaga „John Difool“, die wie die meisten fantastischen Werke unter der Signatur Moebius erschien.

Der Franzose arbeitete auch an Filmen wie „The Abyss“ und „Das fünfte Element“ mit. Für den Hollywood-Erfolg „Alien“ von Ridley Scott entwarf Giraud die Raumanzüge.

Im Jahr 2000 war Giraud in Deutschland am Internationalen Comic-Salon in Erlangen mit einem Sonderpreis für sein herausragendes Lebenswerk geehrt worden. Seine Science-Fiction-Comics seien „Glanzpunkte des Erwachsenencomics“, entschied die Jury damals.

Unter dem Titel „Moebius – Zeichenwelt“ brachte der Autor Andreas Platthaus 2003 eine Monografie über den Zeichner heraus. Er beschreibt darin auch die Anfänge des Künstlers, der 1963 unter seinem bürgerlichen Namen in dem populären Comic-Magazin „Pilote“ sein Debüt mit der Serie „Blueberry“ gab.

Das Werk um einen amerikanischen Kavallerie-Leutnant war Ausdruck seiner Liebe zum Western und machte Giraud berühmt. In den 70er Jahren kam dann die Space-Saga „John Difool“ heraus.

Während Girard mit „Blueberry“ die Vollendung eines Genres betrieb, bemühte er sich als Moebius um einen vollständigen Umsturz der Prinzipien des Comics, schreibt Platthaus. Nicht die handwerkliche Perfektion sollte dabei im Mittelpunkt stehen, sondern Spontaneität und künstlerische Individualität.

Nächster Artikel