Die Commerzbank-Hauptversammlung hat den Weg für den allmählichen Ausstieg des Staates aus dem Konzern freigemacht. Die Aktionäre billigten die Pläne für eine erneute Kapitalerhöhung, wie das Frankfurter Institut am Abend mitteilte.
Damit kann die Commerzbank neue Aktien im Volumen von 2,5 Mrd. Euro ausgeben und mit dem Erlös die restlichen Rettungsgelder des Bankenrettungsfonds Soffin zurückzahlen. Der Soffin will in der Folge seinen Aktienanteil von 25 Prozent auf unter 20 Prozent senken.
Damit gibt der deutsche Staat sein Recht zur Blockade wichtiger Entscheidungen (Sperrminorität) auf. Viele Kleinaktionäre trugen die Kapitalpläne nicht mit, weil ihre Anteile weiter verwässert werden.
Seit der Übernahme der Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise 2008 hat die Commerzbank zu kämpfen. Die optimistische Gewinnplanung für 2012 hatte das Management bereits kassiert, am Ende blieb für das vergangene Jahr gerade noch ein Mini-Konzernüberschuss von 6 Mio. Euro.
Trübe Aussichten
Am Freitag schockte die Commerzbank ihre Aktionäre mit neuen Hiobsbotschaften und dämpfte die Hoffnung auf eine schnelle Trendwende. Zum Jahresauftakt 2013 gab es aller Voraussicht nach unter dem Strich rote Zahlen, weil das Institut im ersten Quartal knapp 500 Mio. Kosten für den geplanten Abbau tausender Stellen verbucht.
Operativ sei die Bank «solide» gestartet, beruhigte Konzernchef Martin Blessing die Aktionäre. Die Aussichten seien angesichts der schwelenden Euro-Schuldenkrise allerdings trübe. 2013 verspreche «insgesamt kein einfaches Jahr zu werden», sagte Blessing.
Frühestens 2014 soll sich der Konzernumbau auszahlen. Bis 2016 will die Bank 4000 bis 6000 Vollzeitstellen kappen – ein Fokus ist das Privatkundengeschäft.