Das iPhone 4S von Apple hat sich schlechter verkauft als prognostiziert. Der erfolgsverwöhnte US-Elektronikkonzern enttäuschte am Dienstag die Börsianer mit der Nachricht, im dritten Geschäftsquartal nur 26 Millionen der Smartphones losgeworden zu sein – 2 Mio. weniger als Analysten erwarteten.
Zu Spitzenzeiten hatte Apple sogar 37 Mio. Geräte binnen 3 Monaten verkauft. Zum Vergleich: Konkurrent Samsung verkaufte im abgelaufenen Quartal 50 Mio. Smartphones – umgerechnet 380 Stück pro Minute. Mit dem rasanten Absatz untermauerten die Asiaten ihre Stellung als weltgrösster Handykonzern.
Die Apple-Aktie fiel wegen der schlechten Zahlen nachbörslich um mehr als fünf Prozent – das iPhone ist der grosse Gewinnbringer im Konzern. Auch die Prognose für das laufende vierte Geschäftsquartal stellte die Börsianer nicht zufrieden.
Warten auf Nachfolger-Modell
Nun scheinen viele Kunden auf das neue iPhone 5 zu warten, das im Spätsommer oder Herbst herauskommen soll. Konzernchef Tim Cook versprach für die Zukunft wie üblich „erstaunliche neue Produkte“, ohne allerdings ins Detail zu gehen.
Geheimhaltung gehört bei Apple zum Geschäft. Auch beim Modellwechsel vom iPhone 4 zum iPhone 4S war ein Verkaufsstau zu spüren gewesen. Für das iPhone 5 wird unter anderem mit einem grösseren Bildschirm gerechnet.
Verkaufsschlager iPad
Als Folge der schwachen iPhone-Verkäufe schwächte sich Apples Wachstum ab: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte der Konzern seinen Umsatz um vergleichsweise magere 23 Prozent auf 35 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn verbesserte sich um 21 Prozent auf 8,8 Mrd. Dollar. Auch hier hatten Analysten mit wesentlich besseren Zahlen gerechnet.
Als Stütze erwies sich das iPad, dessen Verkäufe sich beinahe verdoppelten – auf 17 Millionen. Das war neuer Rekord, wie auch Konzernchef Cook unterstrich.
Die Verkäufe von Mac-Rechnern legten nur minimal zu auf 4 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der gesamte Computer-Markt leidet momentan unter einer Zurückhaltung der Kunden. Vom iPod wurde Apple 6,8 Mio. los – ein Minus von 10 Prozent.