Computermesse CeBIT in Hannover im Zeichen der Vernetzung

Die weltgrösste Computermesse CeBIT ist am Montag in Hannover in den ersten Publikumstag gestartet. Im Mittelpunkt der Messe steht diesmal der grosse Wandel durch die Digitalisierung. Kanzlerin Angela Merkel nutzte die Bühne in Hannover auch für ein Signal an Peking.

Angela Merkel am Sonntagabend an der CeBIT in Hannover (Bild: sda)

Die weltgrösste Computermesse CeBIT ist am Montag in Hannover in den ersten Publikumstag gestartet. Im Mittelpunkt der Messe steht diesmal der grosse Wandel durch die Digitalisierung. Kanzlerin Angela Merkel nutzte die Bühne in Hannover auch für ein Signal an Peking.

Die Branchenschau läuft noch bis Freitag und hofft auf gut 200’000 Besucher. Die Veranstalter machten die CeBIT, die einst auch viele Privatleute besuchten, zu einer vor allem auf Unternehmen ausgerichteten Messe.

Im Mittelpunkt der CeBIT steht in diesem Jahr vor allem der grosse Wandel durch die Digitalisierung. «In der Wirtschaft wird kein Stein auf dem anderen bleiben», warnte der Präsident des Branchenverbands Bitkom, Dieter Kempf, bei der Eröffnungsfeier.

Vor allem die Vernetzung aller Maschinen und Geräte und das neue Geschäft mit den dabei erhobenen Daten werden nach Einschätzung von Experten ganze Branchen umpflügen. Eine zur Eröffnung der CeBIT fertig gestellte Studie zeigt dabei, wie gross der wirtschaftliche Schaden durch eine verschleppten Digitalisierung sein kann.

Der Industrieverband BDI liess die Unternehmensberatung Roland Berger berechnen, welche Einbussen drohen, sollte die Industrie die Verschiebung der Geschäftsmodelle in den IT-Bereich nicht konsequent genug vorantreiben. Demnach ergäben sich allein für Deutschland bis zum Jahr 2025 rund 220 Mrd. Euro Wertschöpfungsverluste.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei der Eröffnung am Vorabend von China fairen Wettbewerb eingefordert. «Unternehmen und Investoren haben ein natürliches Interesse daran, dass sie wissen, in welchen Rahmenbedingungen sie arbeiten: Berechenbarkeit, Verlässlichkeit, Gleichbehandlung der verschiedenen Unternehmen in unseren Ländern», forderte sie.

Die Kanzlerin spielte damit auf Äusserungen ausländischer Geschäftsleute in China an, die derzeit das Gefühl haben, dass einheimische Firmen bevorzugt behandelt werden.

Spielzeug-Dino als Lerncoach

Die grösste Aufmerksamkeit zog am Montag jedoch nicht Merkel oder eine Business-Neuentwicklung auf sich, sondern der IT-Gigant IBM mit einem kleinen, grünen Spielzeug-Dinosaurier. Er ist über das Internet mit dem «Gehirn» des bekannten Supercomputers Watson verbunden und soll kleinen Kindern in echten Gesprächen Fragen beantworten können.

Damit sollen Kinder zum Beispiel Englisch lernen können. IBM will das «Cognitoy», so der Gattungsbegriff des intelligenten Spielzeugs, im Herbst auf den Markt bringen. Der Dino soll online für 99 Dollar vertrieben werden und ist zunächst für Kinder zwischen vier und sieben Jahren ausgelegt. Für kommendes Jahr peilt IBM auch den Verkauf im stationären Handel an. Grosse Spielzeughändler hätten bereits Interesse gezeigt.

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