Nach einer zweimonatigen Irrfahrt ist das durch einen Brand schwer beschädigte Containerschiff „MSC Flaminia“ bei Wilhelmshaven eingetroffen. Der Schleppverband fuhr am Sonntag in den JadeWeserPort ein.
An Bord des mit mehr als 2800 Containern beladenen Schiffs war am 14. Juli auf dem Atlantik ein Feuer ausgebrochen, Teile der Ladung explodierten. Ein Seemann starb, ein Crewmitglied wird seitdem vermisst, drei weitere wurden verletzt. Die Feuer in den riesigen Laderäumen des 289 Meter langen Frachters wüteten tagelang unkontrolliert, letzte Brandnester wurden erst vor kurzem gelöscht.
Atlantik-Anrainerstaaten wie Grossbritannien und Frankreich hatten dem Schiff keinen Notliegeplatz zur Verfügung gestellt. Nach wochenlangen Verhandlungen hatte sich Deutschland als verantwortlicher Flaggenstaat daher bereit erklärt, den Frachter in seine Gewässer zu schleppen und die Ladung dort bergen zu lassen.
Sorgen bereiten vor allem die an Bord befindlichen Container mit Gefahrgut, von denen eine potenzielle Umweltgefahr ausgeht. Die „MSC Flaminia“ hatte nach Angaben des Havariekommandos 151 Boxen mit bedenklichen Industriechemikalien geladen. Etwa 100 Gefahrgut-Container sind durch Feuer beschädigt oder zerstört worden.
Die Lage auf dem Schiff ist nach Angaben des Havariekommandos und der Reederei stabil. Akute sicherheitstechnische Probleme bestehen demnach derzeit nicht.