In der Gemeinde Safenwil AG will der Kanton Aargau eine Containersiedlung für bis zu 95 Asylsuchende errichten lassen. Das Projekt sieht mehrgeschossige Containertrakte mit 75 Einheiten vor. Eine Privatfirma soll die Siedlung aufstellen und finanzieren. Der Kanton will diese für 10 Jahre mieten.
Die Containersiedlung soll an der Köllikerstrasse entstehen, wie das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Donnerstag mitteilte. Die Eigentümerin der Parzelle, die Swiss Domizil Rental AG mit Sitz in Hergiswil NW, übernimmt sowohl Planung als auch Finanzierung des Projekts.
Der Kanton tritt als Mieter auf. Die Mietdauer ist auf 10 Jahre vorgesehen und schliesst die Möglichkeit ein, den Vertrag zu verlängern. Das Baugesuch wird in den kommenden Tagen eingereicht. In der Unterkunft sollen Familien und Einzelpersonen leben.
Trotz Kritik des Gemeinderats von Safenwil hält der Kanton am Projekt fest. Der Bund weise dem Aargau – wie anderen Kantonen – weitere Asylsuchende zu. Aus diesem Grund seien bereits die unterirdischen Geschützten Operationsstellen (GOPS) der Spitäler Aarau, Baden, Laufenburg und Muri in Betrieb genommen werden.
Es werde jedoch die Strategie verfolgt, dass die Asylsuchenden oberirdisch und nicht unterirdisch untergebracht werden sollten. Um mehr Plätze am Tageslicht zu schaffen, will der Kanton etwa in den Hallen des ehemaligen A3-Werkhofes in Frick eine temporäre Unterkunft aufbauen.
Gemeinderat sieht Aufnahmepflicht erfüllt
Der Gemeinderat von Safenwil im Bezirk Zofingen lehnt die Pläne des Kantons ab. Die Gemeinde beherberge in zwei gemeindeeigenen Liegenschaften freiwillig 28 zugewiesene Asylsuchende, teilte der Gemeinderat in einer Stellungnahme mit. Safenwil müsste gemäss Verteilschlüssel des Kantons elf Asylsuchende aufnehmen.
«Mit Befremden» habe man zur Kenntnis genommen, dass der Kanton gegenüber der alten Schmiede an der Köllikerstrasse, unmittelbar vor den Schulanlagen und dem Dorfzentrum, eine Containersiedlung errichten wolle. Dieser Standort sei «unglücklich» gewählt, hält der Gemeinderat weiter fest.