Einer der kleinsten Staaten hat im Südpazifik die grösste Meeresschutzzone der Welt geschaffen. Die Cookinseln erklärten ein Gebiet so gross wie Deutschland und Frankreich zusammen tabu für die kommerzielle Fischerei.
„Das ist unser Beitrag zum Wohle der Menschheit“, sagte Regierungschef Henry Puna nach einem Bericht der Pacific Island-Nachrichtenagentur vom Donnerstag.
Die 1,1 Millionen Quadratkilometer machen etwa die Hälfte des zu den Cookinseln gehörenden Seegebietes aus. Das Land selbst ist winzig; mit insgesamt 240 Quadratkilometern etwa gleich gross wie der Kanton Zug. Auf den 15 Atollen leben weniger als 20’000 Menschen.
„Die Meeresschutzzone schafft den Rahmen für nachhaltige Entwicklung, eine Balance zwischen Wirtschaftswachstum, etwa durch Tourismus, Fischerei und Rohstoffabbau im Meer, und dem Erhalt der Biodiversität sowie Riffen und Inseln“, sagte Puna. Auf den Cookinseln findet gerade das Gipfeltreffen der Organisation der Pazifik-Staaten (Pacific Islands Forum) statt.
Überwachung schwierig
Die Deklaration hat vor allem symbolischen Wert. Es ist unmöglich für so ein kleines Land, eine Zone dieser Grösse zu überwachen. Im Pazifik sind riesige Fischfangflotten aus aller Welt aktiv.
Kiribati, ein anderer Südseestaat, hat 184’000 Quadratkilometer zur Schutzzone erklärt. Das einzige von Australien gespendete Boot für Patrouillen liegt mangels Sprit meist wochenlang im Hafen vor Tarawa fest.
Auch Australien hat neue Schutzzonen angekündigt. Sie sollen drei Millionen Quadratkilometer umfassen, allerdings nicht in einem zusammenhängenden Gebiet.