Coop und Manor wollen weitere Intervention gegen starken Franken

Der Grossverteiler Coop und die Warenhauskette Manor wünschen sich von der Nationalbank eine weitere Intervention gegen den starken Franken. Sorgen bereitet den Chefs der beiden Unternehmen auch der Einkaufstourismus und die gesetzliche Beschränkung der Öffnungszeiten.

Coop-Chef Joos Sutter ist unzufrieden mit den gesetzlichen Öffnungszeiten (Archiv) (Bild: sda)

Der Grossverteiler Coop und die Warenhauskette Manor wünschen sich von der Nationalbank eine weitere Intervention gegen den starken Franken. Sorgen bereitet den Chefs der beiden Unternehmen auch der Einkaufstourismus und die gesetzliche Beschränkung der Öffnungszeiten.

Der neue Coop-Chef Joos Sutter sagte im Interview mit der „SonntagsZeitung“, längere Öffnungszeiten seien ein Bedürfnis. Bei den heutigen Ladenschlusszeiten zeige sich, dass „wir um diese Zeit noch viele Leute in den Läden haben“, sagte Sutter.

Auch für Manor-Chef Bertrand Jungo sind die Öffnungszeiten ein Thema: Er fordere keine totale Liberalisierung, aber „die Möglichkeit, Läden von Montag bis Samstag bis 20 Uhr offen zu haben“, sagte Jungo im „SonntagsBlick“.

Wenn am Samstag in Basel die Läden um 18 Uhr geschlossen werden, „können Kunden ennet der Grenze noch einkaufen“, sagt Jungo. Im Deutschland habe es im Dezember gar Verkäufe bis um Mitternacht gegeben. „Als wir uns das um 23 Uhr angesehen hatten, herrschte ein Verkehrschaos. Die Läden waren proppenvoll.“

Zollfreibetrag unter Beschuss

Der Einkaufstourismus im grenznahen Ausland ist denn auch ein Problem für die Detailhändler. Manor-Chef Jungo spricht sich zwar gegen Protektionismus aus. Coop-Chef Sutter schlägt aber vor, die den Zollfreibetrag für Lebensmittel von heute 300 Franken zu senken. „Hier ist die Politik gefordert, denn dem Staat geht einiges an Einnahmen verloren.“

Damit Einkaufen im Ausland für Schweizerinnen und Schweizer wieder weniger attraktiv wird, brauche es Massnahmen gegen den starken Franken, sind sich Sutter und Jungo einig.

Gefordert sei die Schweizerische Nationalbank (SNB): „Es braucht eine weitere Intervention“, ist Jungo überzeugt. „Solange der Euro nicht 1,30 Fr. kostet, hat der Detailhandel gegenüber dem Ausland einen kompetitiven Nachteil.“

Auch für Coop-Chef Sutter ist klar: „Gemessen an der Kaufkraft, sind 1,20 Fr. immer noch tief. Wäre der Mindestkurs auf 1,45 Franken, würde uns das helfen.“ Doch das sei nicht realistisch, räumt Sutter ein. „Wir sind keine Träumer. Aber 1,30 Fr. würden wir begrüssen.“

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