Im Detailhandel gibt es einen klaren Trend: Schnellverpflegung wird immer beliebter. Das hat auch Coop erkannt. Bis 2020 soll es darum in der Schweiz 50 neue Coop Fast-Food-Shops geben.
Noch vor zwanzig Jahren war es in der Schweiz klar, wann gegessen wird: am Morgen, am Mittag und am Abend. Heute gelte das nicht mehr, erklärte Phillipp Wyss, der Marketing- und Beschaffungschef von Coop anlässlich der Präsentation des neuen Coop-Ladenkonzepts am Dienstag in Zürich. Vor allem junge Leute verpflegten sich heute laufend, sagte er. «Man snackt sich durch den Tag.»
Dieser Trend zum Fast-Food zeigt sich laut Wyss auch in den Umsatzzahlen. Bereits heute werde in der Schweiz jährlich rund 3 Millarden Franken für Schnellverpflegungen ausgegeben. «Im Detailhandel ist Frischconvenience der Bereich, der am schnellsten wächst.» Coop wolle darum auch verstärkt auf dieses Segment setzen.
Dazu lanciert der Detailhandelsriese unter der Bezeichnung Coop to go ein neue Form von Coop-Läden. Morgen Mittwoch wird im Bahnhof Stadelhofen in Zürich der erste Coop to go eröffnet. Bis in fünf Jahren soll es davon schweizweit 50 geben. Für die Nummer zwei bis vier sind die Standorte in Zürich und Zug bereits bestimmt.
Nur Lebensmittel
Coop to go zeichnet sich laut Wyss vor allem dadurch aus, dass diese Take-Away-Shops ausschliesslich schnell und sofort zu konsumierende Lebensmittel verkaufen. Das Sortiment reicht von Früchten über Salate, Sandwichs, Müesli bis zu Pizzas und hausgemachten Säften. Coop setze dabei stark auf Innovationen, sagte Wyss. «20 Prozent der Produkte sollen neue Angebote sein.»
Zum Konzept gehört auch, dass nur Läden an sehr stark frequentierten Orten geplant sind und dass sie mit 80 bis 200 Quadratmetern Ladenflächen auch klein und übersichtlich bleiben sollen. Vorgesehen ist zudem, dass die Kunden bei etwas grösseren Läden auch essen können. So soll es im zweiten Laden am Stauffacher in Zürich 20 bis 40 Sitzplätze geben.
Coop Pronto und Coop Take it sollen bleiben
Mit der neuen Ladenlinie baut Coop auf der einen Seite die Präsenz im Convenience-Bereich aus. Auf der anderen Seite schafft er sich damit auch interne Konkurrenz. Mit Coop Take it und Coop Pronto führt der Detaihandelsriese nämlich bereits Take-Away-Shops. Diese sollen jedoch unverändert weitergeführt werden, sagte Coop-Chef Joos Sutter. «Es hat auf diesem schnell wachsenden Markt für alle drei Formate Platz.»
Coop ist gemäss eigenen Angaben mit einem Umsatz von über 700 Millionen Franken bereits Marktführerin bei den Frischconvenience-Produkten, den sofort essbaren, frischen Nahrungsmittel in der Schweiz.