Bundeskanzlerin Corina Casanova tritt per Ende Jahr zurück. Die 59-jährige Bündnerin tritt im Dezember bei den Gesamterneuerungswahlen, bei welchen auch der Bundesrat neu gewählt wird, nicht für eine dritte Amtszeit an.
Nach acht Jahren an der Spitze der Bundeskanzlei erachte Bundeskanzlerin Corina Casanova den Zeitpunkt für gekommen, neuen Kräften Platz zu machen, hiess es am Montag auf Anfrage bei der Bundeskanzlei.
Die heute 59-Jährige trat ihr Amt am 1. Januar 2008 an. «Unter ihrer Leitung hat die Bundeskanzlei bedeutende Reformen durchgeführt, um die Regierung in ihren Tätigkeiten wirksam zu unterstützen», heisst es in einer Medienmitteilung.
Als Beispiele werden der Aufbau eines Präsidialdienstes zur Stärkung der Regierungsführung genannt, der Ausbau des Controllings der Geschäfte des Bundesrates und die kontinuierliche Lage- und Umfeldanalyse zu Handen der Regierung.
Wichtige Schritte habe sie auch bei der Digitalisierung von staatlichen Dienstleistungen initiiert – etwa mit der Entwicklung von Vote électronique und der Ausdehnung der elektronischen Stimmabgabe bei Abstimmungen und Wahlen auf immer mehr Kantone.
Im nächsten halben Jahr will sich Casanova voll auf ihre Aufgaben konzentrieren. Im Zentrum stünden insbesondere die Nationalratswahlen vom Oktober und die Legislaturplanung 2015-2019, liess die Bundeskanzlei auf Anfrage ausrichten.
Vor ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin war Casanova Vizekanzlerin und davor stellvertretende Generalsekretärin im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Zwischen 1986 und 1990 war Corina Casanova als Delegierte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Afrika und Lateinamerika im Einsatz.