«Costa Concordia»-Kapitän Francesco Schettino will gegen seine Verurteilung zu 16 Jahren und einem Monat Haft erneut in Berufung gehen. Das sagte sein Anwalt Donato Laino am Mittwoch der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos zufolge.
Das Berufungsgericht in Florenz hatte am Dienstag das Urteil aus erster Instanz und damit die lange Haftstrafe für den Ex-Kapitän bestätigt. «Wir werden die Urteilsbegründung lesen und sicherlich Berufung beim Kassationsgericht einlegen», sagte Laino, der einen Freispruch gefordert hatte.
Auch die Staatsanwaltschaft will voraussichtlich Berufung gegen das zweitinstanzliche Urteil vorlegen, das ihrer Ansicht nach zu mild ist. Die Strafe sei angesichts der 32 Todesopfer unangemessen, meinten die Staatsanwälte. Sie hatten für Schettino 27 Jahre und drei Monate Haft gefordert. Ähnlicher Ansicht waren Hinterbliebene, die sich kritisch über die als zu niedrig bewertete Strafe äusserten.
Das Gericht in Florenz hatte sowohl die Berufung Schettinos als auch die der Staatsanwälte als «unzulässig» zurückgewiesen. Mit einer erneuten Berufung vor Italiens höchstem Gericht könnte es mindestens ein weiteres Jahr dauern, bis es ein rechtskräftiges Urteil gibt.
Schettino ist mehr als vier Jahre nach dem Unglück noch immer auf freiem Fuss. Das Kreuzfahrtschiff «Costa Concordia» hatte im Januar 2012 vor der italienischen Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 Menschen starben.