Der irische Dramatiker und Romanautor Sebastian Barry ist zum zweiten Mal mit dem renommierten Costa-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Der 61-Jährige werde für seinen Roman «Days Without End» geehrt, gab die Jury am Dienstagabend in London bekannt.
In dem Werk kämpfen zwei junge Soldaten gemeinsam im amerikanischen Bürgerkrieg, werden Zeugen des brutalen Umgangs mit den Ureinwohnern – und lieben einander. Barry kam nach eigenen Angaben durch das Coming-Out seines jüngsten Sohnes auf die Idee, dieses Buch zu schreiben.
Der Roman führt in das Amerika der 1850er Jahre – «zu den brutalsten Zeiten der Menschheitsgeschichte, und dennoch gibt es diese Momente der Liebe, Freundschaft und Erlösung», teilte die Jury mit. Die Charakterisierungen seien wunderschön, der Schreibstil brillant.
Barry berichtete, dass sein Sohn das Buch gelesen und zu ihm gesagt habe: «Papa, du bist nicht schwul, aber du bist ein Verbündeter. Und ich mag dein Buch!» Es ist der siebte Roman des Schriftstellers.
Noch nie zuvor hat ein Roman-Autor zwei Mal den Costa-Literaturpreis bekommen. Barry hatte ihn bereits 2008 für den Roman «The Secret Scripture» erhalten, das von der blutigen irischen Geschichte und Familienintrigen handelt.
Der Costa-Literaturpreis ist nach dem Booker-Preis der zweitwichtigste britische Literaturwettbewerb. Er ist mit 30’000 britischen Pfund (37’000 Franken) dotiert.
Ausgezeichnet wird das beste Buch des Jahres eines irischen oder britischen Autors. Der Preis wurde 1971 von dem Unternehmen Whitbread ins Leben gerufen, seit 2006 sponsert ihn die Kaffeehauskette Costa.