Zum zweiten Mal nach 1990 hat es Costa Rica in die Achtelfinals einer Weltmeisterschaft geschafft. Im Land herrscht Ausnahmezustand.
Nach dem Schlusspfiff schien ein ganzes Land zu explodieren. Staatspräsident Luis Guillermo Solis schwenkte umringt von Fans eine blau-weiss-rote Flagge, Tausende Menschen riefen auf den Strassen der Hauptstadt San José wieder und wieder: «Sí, se pudo» (Ja, wir können) und «Olé, olé, olé, ‚ticos‘, ‚ticos’». Mit Autokorsos und Hupkonzerten feierte Costa Rica den Achtelfinal-Einzug seiner Weltmeister-Besieger in Brasilien.
3:1 gegen Uruguay, 1:0 gegen Italien – der kleine Staat aus Zentralamerika verzückt seine Fans und verblüfft die Fachwelt. «Riese der Todesgruppe. Bad der Seligkeit für Costa Rica», schrieb «La Nación», «Crhoy» kommentierte: «Historisches Costa Rica zerreisst die Todesgruppe.» Der Sender «Teletica» dichtete überschwänglich: «Costa Rica 2, Weltmeister 0. Heute sind wir die Besten des Planeten!»
Zum zweiten Mal nach 1990 steht das 4,8-Millionen-Einwohner-Land im Achtelfinal einer WM. Im Euphorie- und Adrenalin-Schub nach dem verdienten Erfolg gegen den viermaligen Weltmeister Italien legte Trainer Jorge Luis Pinto jegliche verbale Zurückhaltung ab: «Wir wollen auch gegen England gewinnen. Und wir wollen noch mehr als den Achtelfinal.»