Angesichts des leichten Rückgangs der Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal hält die Credit Suisse an ihren Konjunkturprognosen fest. Für das laufende Jahr rechnen die Ökonomen der Grossbank wie bisher mit einem Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 0,5 Prozent.
Und „wir haben für 2013 gute Nachrichten. Es wird mächtig nach oben gehen im Vergleich zu diesem Jahr“, sagte CS-Chefökonom Martin Neff am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Für das kommende Jahr rechnet er ebenfalls wie bisher mit einem BIP-Anstieg um 1,5 Prozent. Tiefe Zinsen, eine rege Zuwanderung und der robuste Arbeitsmarkt trügen zu dieser Expansion bei.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) leiste währungspolitische Schützenhilfe. „Der Euro-Mindestkurs von 1,20 Fr. war ein Segen“, sagte Neff. Die Untergrenze habe eine Sicherheit gegeben, dass der Franken nicht weiter in die Höhe schiesse. Die Unternehmen hätten wieder eine Kalkulationssicherheit bekommen, die die Margenerosion gestoppt habe.
Plötzlich seien wieder Preisüberwälzungen im Exportgeschäft möglich, sagte Neff: „Der Margentiefpunkt ist durchschritten.“ Allen Unkenrufen zum Trotz habe das Exportvolumen gehalten werden können.
Zudem sei die befürchtete Konsumflaute ausgeblieben. Dieser werde durch rege Einwanderung gestützt. Dank dem Status als „sicherer Hafen“ und der tiefen Staatsverschuldung sei Kapital so günstig wie noch nie. Die tiefen Zinsen stützten die Nachfrage nach Bauinvestitionen und verschafften Haushalten und Unternehmen sowie dem Staat namhafte finanzielle Entlastungen.