Die Credit Suisse ist zum Jahresbeginn in den roten Zahlen stecken geblieben. Im ersten Quartal erlitt die zweitgrösste Schweizer Bank einen Reinverlust von 302 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die CS noch einen Reingewinn von 1,054 Milliarden Franken erzielt.
Damit hat die CS nun zwei Quartale hintereinander Defizite eingefahren. Im Schlussquartal 2015 hatten Abschreiber, Restrukturierungskosten und Rechtsstreitigkeiten dem Geldhaus einen happigen Verlust von 5,8 Milliarden Franken eingebrockt.
Dass die Bank im ersten Quartal einen erneuten Verlust hinnehmen muss, ist keine Überraschung. Ende März hatte Konzernchef Tidjane Thiam die Öffentlichkeit bereits vor «leicht» roten Zahlen gewarnt und gleichzeitig den Sparkurs verschärft. Bis Ende 2016 will die Bank weitere 2000 Stellen streichen, womit sich die Gesamtzahl der geplanten Stellenkürzungen von 4000 auf 6000 erhöht.
Davon seien bis 10. Mai bereits 3500 Stellen abgebaut worden, teilte die Credit Suisse am Dienstag in einem Communiqué mit. Das entspreche 58 Prozent der Zielsetzung. Ein Guter Teil der Arbeitsplätze wird in der Investmentbanksparte Global Markets gestrichen. Hier wurden bis zum 10. Mai bereits über 1000 Stellen abgebaut.
Investmentbank in Verlustzone
Von den Sparten her konnte die Credit Suisse den Vorsteuergewinn nur in der internationalen Vermögensverwaltung steigern, während die Schweizer Universalbank stagnierte. Die Sparte Global Markets erlitt dagegen einen Vorsteuerverlust von 635 Millionen Franken nach einem Gewinn von 842 Millionen Franken vor einem Jahr.
Auch die Sparte Investment Banking and Capital Markets baute den Verlust von 47 Millionen im Vorjahr auf 103 Millionen Franken aus. Und die strategische Abwicklungseinheit vergrösserte ihr Defizit von 383 Millionen auf 724 Millionen Franken.
Mit ihren Quartalszahlen hat die CS die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Reinverlust von 474 Millionen Franken gerechnet.