Die Schweizer Wirtschaft scheint momentan beinahe immun gegen Kriseneinflüsse aus dem Ausland zu sein. Die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse sprechen von einem «Super-Zyklus» und erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes von 2,0 Prozent im nächsten Jahr.
Damit beliessen sie die Prognose gegenüber Juni unverändert. Den Aufschwung im laufenden Jahr haben die CS-Auguren aber wohl unterschätzt: Statt auf 1,5 Prozent veranschlagen sie das Wachstum für 2013 neu auf 1,8 Prozent.
Die Exportindustrie profitiere von der Erholung der Weltwirtschaft. Zudem befinde sich die Binnenwirtschaft in einem «Super-Zyklus» aus tiefen Zinsen und starker Einwanderung.
Rund ein Viertel des Konsumwachstums seit 2008 berufe auf der Zuwanderung, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Konjunkturanalyse. Gleichzeitig hätten die tiefen Zinsen Hauseigentümern im Schnitt Entlastungen von rund 18’000 Fr. gebracht.
Hinzu kommen Rückkoppelungseffekte und Wechselwirkungen: Mehr Konsum erhöht die Zahl der Stellen, was die Einwanderung begünstigt. Auch der Immobilienboom schafft Arbeitsplätze, was wiederum Einwanderer anzieht und möglicherweise positive Vermögenseffekte nach sich zieht, womit sich der Kreis abermals schliesst, wie es hiess.
Nebeneffekt des «Super-Zyklus» sei die steigende Kreditverschuldung der Haushalte. Dem Konsumwachstum «gewisse Grenzen» setzten auch wahrscheinliche Sättigungseffekte: So seien beispielsweise Autokäufe angesichts von «Eurorabatt-Aktionen» vorgezogen worden, weshalb die Nachfrage nun fehle. Auch dürfte im kommenden Jahr nur ein geringes Reallohnplus zu verzeichnen sein.