Die Grossbank Credit Suisse verkauft ihr Tochterunternehmen Clariden Leu Europe. Das auf die Vermögensverwaltung von Privatkunden aus Schwellenländern spezialisierte Institut geht an die Schweizer Falcon Private Bank.
Zum Kaufpreis wurden in der Medienmitteilung vom Donnerstag keine Angaben gemacht. Vorausgesetzt die Übernahme wird von den Behörden genehmigt, soll die Transaktion bis im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden. Clariden Leu Europe bleibt weiter als unabhängiger Vermögensverwalter tätig.
Clariden Leu Europe – ehemals Clariden Leu Asset Management UK – hat ihren Sitz in London und beschäftigt 57 Mitarbeitende. Sie bietet Vermögens- und Anlageberatung für Kunden in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika an und verwaltet Vermögen mit einem Gesamtwert von rund 2 Mrd. Franken.
„Diese Akquisition bringt uns unserem strategischem Ziel einen Schritt näher, zu einer führenden Boutique im Schweizer Privatkundengeschäft mit Schwerpunkt auf den Schwellenmärkten zu werden“, sagte Falcon-Chef Aduardo Leemann. Auch könne man so auf dem wichtigen Finanzplatz London Fuss fassen.
Staatsfonds aus Abu Dhabi
Falcon Private Bank gehört der staatlichen Aabar Investments aus Abu Dhabi. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Zürich und beschäftigt rund 280 Personen. Es hat unter anderem Niederlassungen in Genf, Hongkong, Singapur, Abu Dhabi und Dubai.
Clariden Leu entstand 2007 aus dem Zusammenschluss mehrerer kleiner Privatbanken im Besitz der CS. Im Rahmen eines Sparprogramms integrierte die Grossbank 2012 ihre Tochter fast vollständig. Dabei gingen bei Clariden Leu rund 550 Arbeitsstellen verloren und der Markenname wurde fallengelassen. Im März ging dann das Geschäft mit versicherungsbasierten Anlagefonds an die Liechtensteiner Bank LGT.