Einen weltweit operierenden Ring von Cyber-Kriminellen haben Experten des IT-Sicherheitsspezialisten McAfee aufgedeckt. Der Ring mit der Bezeichnung „High Roller“ bestehe aus mindestens einem Dutzend Gruppen, die weltweit tätig seien, teilten McAfee und Guardian Analytics am Dienstag mit.
Der entstandene Schaden wird auf 60 Millionen bis zwei Milliarden Euro geschätzt. Allein in Deutschland seien 176 Konten geplündert und rund eine Million Euro entwendet worden. Die Opfer des Betrugsrings seien Finanzinstitute aller Grössenordnungen.
„Bislang nahm man an, dass nur grosse Finanzinstitute Ziel von Cyber-Kriminellen sein würden, doch die jetzt entdeckten Attacken zielen auf die gesamte Finanzbranche – von Kreditanstalten über globale Banken bis hin zur kleinen Regionalbank“, sagte Hans-Peter Bauer, Europa-Chef bei McAfee.
Dabei gingen die Räuber äusserst geschickt vor. So würden zum Beispiel Schadprogramme eingesetzt, die eigenständig Geld auf sogenannte Mule-Konten transferierten. Solche Konten haben rechtmässige Inhaber, die als Geldkuriere arbeiten.
Das Vorgehen der Betrügerbande erfordere nicht nur Erfahrung mit Schadprogrammen, so die Sicherheitsexperten von McAfee. Es seien auch tiefergehende Kenntnisse über Banktransaktionen nötig. Es zeige, dass Cyber-Kriminelle immer gezielter vorgehen könnten, wenn sie entsprechendes Know-how und Insider-Wissen bündeln können.