Ein 140 Meter hohes New Yorker Haus des dänischen Architekten Bjarke Ingels hat den Internationalen Hochhauspreis gewonnen. Mit seiner innovativen Fassade setzte sich das Wohnhochhaus «Via 57 West» im Finale gegen vier Gebäude aus New York und Singapur durch.
Der mit 50’000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt, der Deka-Bank und dem Deutschen Architekturmuseum vergeben. Unter den 30 nominierten Gebäuden aus 14 Ländern war mit dem neuen Frankfurter Doppelturm der Europäischen Zentralbank (EZB) nur ein Gebäude aus Deutschland vertreten. Insgesamt wurden mehr als 1500 neue Gebäude – rund die Hälfte davon aus China – im Wettbewerb gesichtet.
Beim preisgekrönten Hochhaus am westlichen Rand von Midtown Manhattan überzeugte die Jury auch das Konzept. Der dänische Architekt Bjarke Ingels hat in seinem geometrisch ungewöhnlichen Haus einen «europäischen» Innenhof mit vielfältiger Bepflanzung angelegt. Zwanzig Prozent der Wohnungen sind für Einkommensschwache vorgesehen.
Der 42-jährige Ingels, der mit seiner Firma BIG grosse Büros in Kopenhagen und New York hat, gilt derzeit als einer der weltweit gefragtesten Architekten.
Plädoyer für verdichtetes Wohnen
Der Preis für «Via 57 West» zeigt nach Auffassung der Jury zugleich, dass New York wieder für beispielgebende Architektur stehe. Der weltweit wachsende Trend zum Wohnen in Hochhäusern sei zugleich auch eine «Botschaft» an Europa.
Ein Sonderpreis ging an die Wohnbaubehörde in Singapur für ihre Bemühungen, öffentliches Wohnen in Hochhäusern zu ermöglichen. Vor allem in Asien und dem Mittleren Osten sind Hybrid-Nutzungen von Wolkenkratzern – Büros, Wohnungen und Hotels in einem – seit Jahren schon üblich.
Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt stellt den Hochhaus-Wettbewerb vom Freitag an in einer eigenen Ausstellung vor, die bis zum 15. Januar kommenden Jahres geöffnet ist.