Erneut ist in Indien eine Touristin Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Die 51-jährige Dänin wurde in einem bei Touristen beliebten Viertel der Hauptstadt Neu Delhi von einer Gruppe von mehr als acht Männern missbraucht.
Die Frau hatte sich zuvor verlaufen und nach dem Weg zu ihrem Hotel erkundigt. Ein Polizeisprecher sagte am Mittwoch, mehrere Verdächtige würden verhört. Die Frau habe Strafanzeige gestellt, eine medizinische Untersuchung aber abgelehnt. Sie sei in ihre Heimat zurückgeflogen.
Der Vorfall ereignete sich in dem bei Rucksacktouristen beliebten Viertel Paharganj nahe dem Hauptbahnhof der indischen Hauptstadt. Die Frau hatte sich nach einem Museumsbesuch verlaufen und eine Gruppe Männer um Hilfe gebeten. Die Männer brachten sie zu einem abgelegenen Ort, bedrohten sie mit einem Messer und vergewaltigten sie, wie die Nachrichtenagentur PTI berichtete.
In der Nähe des Tatorts seien 15 Männer zum Verhör festgenommen worden, meldete der TV-Sender NDTV. Der Frau seien bei dem Überfall auch ein Tablet-Computer und Geld gestohlen worden.
Die dänische Botschaft sei über den Überfall informiert worden, hiess es. Das dänische Aussenministerium erklärte, es sei im Kenntnis des Falles, gebe aber aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Auskünfte.
Druck der Öffentlichkeit
Seit der Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi Ende 2012 steht sexuelle Gewalt in Indien im Fokus der Öffentlichkeit. Das damalige Opfer war knapp zwei Wochen nach dem Angriff gestorben.
Gerichte arbeiten seitdem schneller: Erst jüngst wurde ein Mann zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er sich an einer Spanierin in Mumbai vergangen hatte. Sechs Männer, die im vergangenen Jahr über eine Schweizer Touristin herfielen, müssen ebenfalls lebenslang hinter Gitter.
Zuletzt hatte vor knapp zwei Wochen der Fall einer Polin Schlagzeilen gemacht. Die 33-Jährige soll von einem Taxifahrer betäubt und vergewaltigt worden sein, als sie mit ihrer zwei Jahre alten Tochter auf dem Weg von Mathura nach Neu Delhi war.
Druck der Öffentlichkeit gestiegen
Zuletzt hatte vor knapp zwei Wochen der Fall einer Polin Schlagzeilen gemacht. Die 33-Jährige soll von einem Taxifahrer betäubt und vergewaltigt worden sein, als sie mit ihrer zwei Jahre alten Tochter auf dem Weg von Mathura nach Neu Delhi war.
Mitte Dezember 2012 war eine junge Studentin Opfer einer Massenvergewaltigung in einem Bus in Neu Delhi geworden. Wenig später starb sie an ihren schweren Verletzungen.
Der Fall hatte die indische Öffentlichkeit aufgewühlt und die Menschen in Scharen auf die Strassen getrieben, um ein Zeichen gegen die weit verbreitete Sexualgewalt gegen Frauen in Indien zu setzen. Seither machten zahlreiche Fälle von Vergewaltigungen einheimischer und ausländischer Frauen in Indien Schlagzeilen.
Im Dezember verurteilte ein Gericht drei Männer im Bundesstaat Himachal Pradesh wegen der Vergewaltigung einer US-Touristin zu 20 Jahren Haft. Im Juli wurden sechs Männer wegen der Vergewaltigung einer Schweizer Fahrradtouristin im zentralindischen Staat Madhya Pradesh zu lebenslanger Haft verurteilt.