Dätwyler schreibt weniger Gewinn und kündigt Chefwechsel an

Der Industriekonzern Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2015 bei Umsatz und Gewinn mit erheblichen Währungseffekten gekämpft: Das Nettoergebnis reduzierte sich auf 82,2 Millionen Franken.

Dätwyler-CEO Paul Hälg gibt sein Amt ab und wechselt an die Verwaltungsratsspitze. (Archiv) (Bild: sda)

Der Industriekonzern Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2015 bei Umsatz und Gewinn mit erheblichen Währungseffekten gekämpft: Das Nettoergebnis reduzierte sich auf 82,2 Millionen Franken.

Im Vorjahr waren unter dem Strich noch 97,9 Millionen Franken geblieben. Bedeutende Währungsverluste und eine höhere Steuerquote waren für den Rückgang verantwortlich, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Umsatz belief sich auf 1,165 Milliarden Franken, das waren 6,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Währungsbereinigt entspricht es einem organischen Wachstum von 1,8 Prozent.

Das Betriebsergebnis (EBIT) ging leicht zurück von 132 auf 126 Mio. Franken. Die EBIT-Marge konnte mit 10,8 Prozent nahezu gehalten werden. «Angesichts der soliden Profitabilität und der vielversprechenden Zukunftsaussichten wird der Generalversammlung eine unveränderte Bardividende von 2,20 Franken pro Inhaberaktie beantragt», heisst es in der Mitteilung.

«Obwohl wir erst im Konzernbereich Sealing Solutions unser volles Potenzial nutzen, konnten wir als Gruppe auch 2015 unser EBIT-Zielband klar erreichen. Die ermutigenden Frühindikatoren im Konzernbereich Technical Components stimmen uns zuversichtlich, dass wir mit der neuen gemeinsamen Infrastrukturplattform auf den Wachstumskurs zurückkehren», wird Konzernchef Paul Hälg zitiert.

Nachfolgeregelung

Dätwyler orientierte gleichzeitig über die Nachfolgeregelung an der Konzernspitze. Neuer CEO wird 2017 Dirk Lambrecht, der langjährige Leiter des Konzernbereichs Sealing Solutions, der diverse Arten von Dichtungen produziert. Hälg wird der Generalversammlung im März 2017 zur Wahl als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen. Er tritt die Nachfolge von Ulrich Graf an, welcher sein Amt nach zwölf Jahren altershalber zur Verfügung stellt.

Für 2016 gibt sich das Unternehmen zuversichtlich. Unter der Voraussetzung, dass der Franken nicht weiter erstarkt, rechnet Dätwyler mit einem Umsatz von gegen 1,250 Mrd. Franken. Die EBIT-Marge soll wieder 10 bis 13 Prozent erreichen. Bis 2020 strebt das Unternehmen unverändert einen Umsatz von 2 Mrd. Franken an. Mehr als die Hälfte des fehlenden Umsatzes will Dätwyler über Akquisitionen generieren.

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