Damaskus offenbar zur Waffenruhe während Opferfest bereit

Die syrische Regierung und einige Rebellengruppen haben nach Angaben des UNO-Sondergesandten Lakhdar Brahimi einem Waffenstillstand während des am Freitag beginnenden Opferfests zugestimmt. Das gab der algerische Diplomat am Mittwoch bekannt.

Der Konflikt vertreibt tausende Menschen: Flüchtlingslager im syrischen Azaz (Bild: sda)

Die syrische Regierung und einige Rebellengruppen haben nach Angaben des UNO-Sondergesandten Lakhdar Brahimi einem Waffenstillstand während des am Freitag beginnenden Opferfests zugestimmt. Das gab der algerische Diplomat am Mittwoch bekannt.

Brahimi sagte, er rechne damit, dass die viertägige Feuerpause spätestens am Donnerstag verkündet werde. Die Opposition war zuletzt skeptisch gewesen, ob das Regime sich an eine solche Vereinbarung halten würde.

Der von der UNO und der Arabische Liga beauftragte Brahimi hatte die Konfliktparteien aufgefordert, aus Anlass des Opferfestes Eid al-Adha von Freitag bis Sonntag das Feuer einzustellen.

Rebellen verfügen über Stinger-Raketen aus USA

Aus Russland verlautete derweil, dass die Rebellen über tragbare Boden-Luft-Raketen verfügten, darunter auch Stinger-Raketen aus den USA. Der russische Generalstabschef Nikolai Makarow sagte am Mittwoch es sei nicht klar, woher die Waffen stammten.

„Wir müssen noch herausfinden, wer sie geliefert hat“, sagte Makarow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Möglicherweise seien sie mit zivilen Flugzeugen ins Land gebracht worden.

In Syrien spielt die Luftwaffe bei der Bekämpfung der Aufständischen eine zunehmend wichtige Rolle. Der Besitz von Stinger-Raketen würde es den Rebellen insbesondere erlauben, gegen Helikopter vorzugehen.

Blutvergiessen geht weiter

Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London am Mittwoch mitteilte, flogen syrische Bomber am Morgen einen Angriff auf Rebellenstellungen in der Stadt Maaret al-Numan sowie in mehreren nahegelegenen Dörfern.

Maaret al-Numan liegt an der Autobahn zwischen Damaskus und Aleppo. Die Einnahme der Stadt macht es den Rebellen möglich, Nachschublieferungen der Regierungstruppen für den Norden des Landes teilweise zu unterbrechen.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle gab es am Mittwoch zudem heftige Kämpfe um die nahegelegene Militärbasis Wadi Deif, wo sich bedeutende Waffen-, Munitions- und Treibstoffbestände befinden, die aber weiter in der Hand der Armee ist.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle gab es zudem Luftangriffe auf mehrere Viertel von Damaskus und Aleppo. Die Zahl der Toten am Dienstag gab die Organisation mit 164 an, darunter 89 Zivilisten, 34 Rebellen und 41 Soldaten.

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