Bahnnostalgiker wollen im Berner Oberland eine bald 90-jährige Dampflokomotive wieder zum Funktionieren bringen. Sie soll dafür sorgen, dass weiterhin Dampffahrten über die Brünig-Bergstrecke stattfinden können.
Die im Verein Ballenberg-Dampfbahn vereinten Dampfbahnfans starten in diesen Tagen die Geldbeschaffung für die aufwendige Lokomotiv-Revision. Mit Kosten von rund einer Million Franken rechnet der Verein, wie er am Freitag in Interlaken vor den Medien bekanntgab.
Er hofft, das Geld bei den beiden Brünig-Kantonen Bern und Obwalden sowie bei Stiftungen und Privaten lockermachen zu können. Der Verein selbst will 300’000 Franken in Form von Eigenleistungen beisteuern.
Vor bald zwei Jahren hatten Vereinsmitglieder bereits mit der Revision von Lokomotivteilen begonnen. Doch brannte am 16. November 2013 der Schuppen nieder, in dem der Verein sein Rollmaterial abstellt. Die Folge war, dass die Revision der Lokomotive nun noch aufwendiger und teurer wird.
Trotz Brandbeulen an der Karrosserie, viel Rost und zahlreicher anderer Schäden sei die Maschine noch instandstellbar, hiess es am Freitag im neu aufgebauten Lok-Depot beim Bahnhof Interlaken-Ost. Profis der Rhätischen Bahn sollen den Hauptteil der Revisionsarbeiten ausführen.
Die Lokomotive trägt die Bezeichnung HG 3/3 1068. Sie war nach Angaben des vom Verein mit der Mittelbeschaffung beauftragten Fundraisers Pascal Troller die letzte von der Schweizerischen Lokomotiv & Maschinenfabrik SLM in Winterthur an die SBB abgegebene Dampflokomotive. Sie verfügt über Zahnräder.
Die 1926 ausgelieferte Lokomotive wurde 1965 ausrangiert und erinnerte zwischen 1966 und 2000 auf einem Sockel beim Bahnhof Meiringen an vergangene Zeiten.