Nationalrat Daniel Jositsch soll für die Zürcher SP bei den Wahlen im Herbst einen Ständeratssitz erobern. Der 50-jährige Strafrechtsprofessor sei «der richtige Kandidat zur richtigen Zeit für das richtige Amt», erklärte die Partei am Dienstag.
Daniel Jositsch sei ein glaubwürdiger Vertreter des Kantons, schreibt die SP. Er sei sowohl mit den urbanen als auch mit den ländlichen Verhältnissen vertraut.
Zudem kenne Jositsch die kommunale, die kantonale wie auch die nationale Politik. Er sei ein erfahrener Politiker, der breit vernetzt sei und über eine hohe Akzeptanz verfüge.
Die politische Karriere des mediengewandten Akademikers ist bislang ungewöhnlich steil verlaufen. Nach einigen Jahren als Schulpflegepräsident in Stäfa wurde er im Frühling 2007 ins Zürcher Kantonsparlament gewählt, dem er jedoch nur einige Monate angehörte.
Im Herbst desselben Jahres errang er nämlich bereits ein Nationalratsmandat. Mittlerweile gehört Jositsch zu den bekanntesten SP-Politikern des Landes. Schwerpunkte setzt der Präsident des KV Schweiz unter anderem in der Wirtschafts- und Angestelltenpolitik.
Immer wieder hat er sich auch zum Thema öffentliche Sicherheit geäussert. Zudem engagierte er sich für einen starken Service public. Jositsch ist Vater eines Sohnes und wohnt in der Zürichseegemeinde Stäfa.
SP seit 1983 nicht mehr im Ständerat
Seit dem Rücktritt von Emilie Lieberherr im Jahr 1983 ist die Zürcher SP nicht mehr im Ständerat vertreten. Alle Versuche, wieder einen Sitz in der kleinen Kammer zu erobern, sind seither misslungen. Zuletzt scheiterten Nationalrätin Chantal Galladé (2007) sowie Kantonsrat Thomas Hardegger (2011), der damals jedoch ein Nationalratsmandat eroberte.
Über den Vorschlag der SP-Geschäftsleitung müssen noch die Delegierten befinden. Die Nominationsversammlung ist auf den 16. April angesetzt.
Bereits seit längerem wurde über Jositschs Kandidatur spekuliert. Mit ihm ist der Kreis der Zürcher Ständeratskandidaten auf vier Personen angewachsen. Neben Jositsch bewerben sich auch Hans-Ueli Vogt (SVP), Ruedi Noser (FDP) und Martin Bäumle (GLP) um einen der beiden frei werdenden Zürcher Sitze. Ob auch die Grünen eine Kandidatur präsentieren, ist noch offen.