Daniel Salzmann wird neuer Chef der Luzerner Kantonalbank

Nach dem abrupten Rücktritt Bernard Koblers vom Chefposten der Luzerner Kantonalbank im Januar hat das Finanzinstitut seine Führungsspitze wieder definitiv besetzt. Neuer Konzernchef wird Daniel Salzmann, der die Bank bereits seit Kobler Abgang interimistisch leitet.

Daniel Salzmann, bis Anhin interimistischer CEO der LUKB (Archiv) (Bild: sda)

Nach dem abrupten Rücktritt Bernard Koblers vom Chefposten der Luzerner Kantonalbank im Januar hat das Finanzinstitut seine Führungsspitze wieder definitiv besetzt. Neuer Konzernchef wird Daniel Salzmann, der die Bank bereits seit Kobler Abgang interimistisch leitet.

Salzmann ist 50 Jahre alt und wird seinen Chefposten offiziell per 1. Juli antreten, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Salzmann ist Betriebsökonom und 2004 von der Bank Coop zur Luzerner Kantonalbank (LUKB) gestossen. Zuletzt war er Chef des Kleinkundengeschäfts (Retailbanking).

Seinen jetzigen Karriereschritt hat er dem öffentlichen Aufsehen zu verdanken, das durch eine Strafanzeige gegen Bernard Kobler ausgelöst wurde. Kobler war von einer ehemaligen Geliebten, mit der er auch ein gemeinsames Kind hat, der versuchten sexuellen Nötigung bezichtigt worden.

Kurz nachdem im letzten Dezember die Strafuntersuchung gegen den LUKB-Chef publik geworden war, hatte sich Kobler mit der Ex-Geliebten zwar geeinigt und die Klage gegen ihn wurde zurückgezogen. Dennoch kostete ihm die Affäre, die von der LUKB zunächst als rein privat eingestuft worden war, den Chefposten.

Politische Diskussion wegen Lohnfortzahlung

Seinen Rücktritt rund einen Monat nach Bekanntwerden der Vorwürfe begründete Kobler damit, dass er zur Belastung für die Bank hätte werden können, da das öffentliche Interesse an seiner Person seine Handlungsfähigkeit einschränken könnte. Kobler sprach damals von einer «massive Kampagne», die gegen ihn geführt worden sei.

Ein materieller Schaden ist für die LUKB, die an der Börse kotiert ist und zu den zehn grössten Banken der Schweiz gehört, durch die Affäre keiner entstanden. Eine öffentliche Diskussion erregt hat allerdings die Lohnfortzahlung: So blieb Kobler nach seinem Rücktritt weiterhin auf der Lohnliste der LUKB stehen.

Bis längstens Ende Januar 2014 erhält Kobler sein Fixsalär, das 2013 laut Geschäftsbericht 480’000 Franken betragen hatte. SP-Kantonsrat David Roth, der damals auch noch Präsident der Schweizer Juso war, witterte in der Austrittsvereinbarung zwischen Kobler und der LUKB eine verklausulierte Abgangsentschädigung und reichte einen entsprechenden politischen Vorstoss ein.

Von einem Verbot von Abfindungen und Lohnfortzahlungen bei Abgängen von Führungskräften in Unternehmen mit kantonaler Beteiligungen wollten aber weder Regierung noch Kantonsparlament etwas wissen. Ein entsprechendes Postulat von Roth wurde vor gut einem Monat bachab geschickt.

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