Der ehemalige Novartis-Chef Daniel Vasella steigt beim US-Start-up Unternehmen XBiotech ein. Vasella werde Mitglied des Verwaltungsrat, meldete das Unternehmen am Montagabend.
«Wir heissen Daniel Vasella herzlich als Verwaltungsrat unseres Unternehmens willkommen. Wir freuen uns, dass Dr. Vasella uns helfen will, die Kommerzialisierung unserer Produkte voranzutreiben», wird XBiotech-Chef John Simard in der Mitteilung zitiert.
Vasella erhält laut einem Bericht der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» für sein Mandat wie alle Verwaltungsräte jedes Jahr Optionen von XBiotech. Das Unternehmen wolle noch vor Jahresende an die Börse gehen und damit 100 Mio. Dollar am Markt aufnehmen, hiess es.
Mit seinem Einstieg beim Jungunternehmen entfernt sich Vasella weiter von Novartis. Der ehemalige Chef und Verwaltungsratspräsident, der immer noch Ehrenpräsident des Basler Pharmaunternehmens ist, hatte nach seinem Rücktritt im Februar für öffentliche Empörung gesorgt, als bekannt wurde, dass er für ein sechsjähriges Konkurrenzverbot 72 Mio. Franken erhalten sollte.
Schliesslich machte er einen Rückzieher und gab sich mit rund 5 Mio. Franken sowie einer jährlichen Entschädigung von mindestens 250’000 Franken zufrieden. Die Diskussion um die Millionen-Entschädigung dürfte das Abstimmungsergebnis der Abzocker-Initiative beeinflusst haben.
XBiotech ist in den Bereichen Onkologie, Therapie von Antibiotika-resistente Erregern, Herz-Kreislauferkrankungen. Dermatologie und Diabetes Typ 2 aktiv, wie der Webseite des Unternehmens zu entnehmen ist.
Laut «Tages-Anzeiger» und «Bund» ist XBiotech ein direkter Konkurrent von Novartis bei den sogenannten Biosimilars. Das sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Medikamenten.