Die Wirtschaft der Nordwestschweiz hat sich in den ersten neun Monaten 2014 stärker entwickelt als in der übrigen Schweiz. Zu verdanken ist dies laut der am Montag publizierten Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz den Life Sciences und dem Bau. Für 2015 erwartet die Studie einen Wertschöpfungszuwachs von 2,0 Prozent.
Mit 2,9 Prozent war der Wertschöpfungszuwachs in der Nordwestschweiz in den ersten neun Monaten 2014 etwas weniger stark als letztes Jahr. Das hält Rainer Füeg, Autor der Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz, in einer Mitteilung fest. Das Wachstum lag aber immer noch wesentlich höher aus als in der übrigen Schweiz.
Wenig Wertschöpfung im öffentlichen Sektor
Etwas geringer werde das Plus aber wohl über das gesamte Jahr ausfallen. Denn im zweiten Halbjahr würden einzelne Branchen jeweils schwächer wachsen, und das Umfeld vor allem in Europa habe sich weniger günstig präsentiert.
Der gegenüber der übrigen Schweiz stärkere Zuwachs in den ersten drei Quartalen ist laut Füeg den Life Sciences-Branchen und der Bautätigkeit zu verdanken. So habe die Pharmaindustrie einmal mehr überdurchschnittlich stark zum Exportwachstum von 2,9 Prozent beigetragen. Und die Bauwirtschaft sei mit einer Zunahme des Bauvolumens von 6,2 Prozent zweiter wichtiger Treiber gewesen.
Wesentlich weniger stark als in der Privatwirtschaft stieg dagegen die Wertschöpfung der Öffentlichen Hand. Dies lag gemäss Füeg nicht an geringeren Einnahmen, sondern an den hohen Beträgen, die im Baselbiet zur Ausfinanzierung der Basellandschaftlichen Pensionskasse (BLPK) aufgewendet wurden.
2015 etwas weniger stark
Für 2015 erwartet Füeg in der Nordwestschweiz mit 2,0 Prozent ein etwas weniger starkes Wachstum der Wertschöpfung als im laufenden Jahr. Doch dürfte es wiederum besser ausfallen als in der übrigen Schweiz. Diese könne ihrerseits etwas höhere Wachstumsraten als 2014 erwarten, auch wenn sich die Zuwanderung abschwächen und Europa keine grösseren Impulse geben dürfte.
Mit einem erneut etwas stärkeren Wachstum rechnet Füeg in der Nordwestschweiz in den Life Sciences-Branchen, dies dank deren guter Positionierung in stark wachsenden Therapiefeldern und verschiedener erfolgreicher Produkteeinführungen. Einen moderaten Zuwachs des Bauvolumens und erneut eine volle Auslastung erwartet er für die Bauwirtschaft.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften dürfte gemäss Füeg im kommenden Jahr um etwas mehr als ein halbes Prozent zunehmen. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres war die Zahl der Arbeitsplätze um 0,9 Prozent gewachsen. Am meisten trug dazu das Gewerbe bei, dies insbesondere dank Bauwirtschaft und Gesundheitswesen. In der Industrie war der Zuwachs dagegen minimal.