Fünf Tage nach der FIS-WM gehören mit Iouri Podladtchikov (3.) und David Hablützel (5.) beim wichtigsten Halfpipe-Event Nordamerikas, den X-Games in Aspen, zwei Schweizer zu den Protagonisten.
Podladtchikov, wegen eines Knöchelbruchs erst seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Brett, musste sich auf dem Weg zur dritten X-Games-Medaille einzig vom virtuosen und gleichermassen wilden US-Style-Master Danny Davis (2. Sieg in Folge) und dem hochbegabten japanischen Teenager Taku Hiraoka bezwingen lassen. Hinterher bedankte sich der Olympiasieger mit einem Schnappschuss von der Siegerzeremonie via Twitter «bei allen, die mir geholfen haben, mich rechtzeitig fit zu bekommen». Shaun White, der achtfache Halfpipe-Sieger an den X-Games, verpasste als Vierter erstmals seit 2001 den Sprung aufs Podium.
Ein brillantes Debüt lieferte David Hablützel ab. Der 18-Jährige reihte sich ein knappes Jahr nach seinem olympischen Effort (5. Platz) abermals mitten unter die Weltelite. Das gegenwärtig grösste Talent von Swiss-Snowboard beeindruckte die Juroren mit makellosen «Double Corks» auf einer imposanten Flughöhe.
Dass er sich vor dem Wunderknaben Ayumu Hirano (16) platzieren würde, der die über 16’000 Fans mit einem vierfach geschraubten Doppel-Salto entzückte, hätte Hablützel selber kaum für möglich gehalten. Hablützels mentale Stärke ist ein grosses Plus. Den Kreuzbandriss im letzten April hat der erstaunlich abgebrühte Junior nahezu mühelos verarbeitet. Und seine Trickkiste ist inzwischen so gut gefüllt, dass ihm diverse Experten mittelfristig den Vorstoss auf die internationale Pole-Position zutrauen. Gemanagt wird der Sportschüler aus Zumikon von Marco Bruni, dem Ex-Trainer von Podladtchikov.