Danny Willett führt das Omega European Masters an

Der englische Golfprofi Danny Willett führt das Omega European Masters in Crans-Montana nach zwei Runden an. Seine Leistung kommt nicht zufällig. Er überzeugte zuletzt als Sechster des British Open.

Danny Willett ist in bestechender Form (Bild: SI)

Der englische Golfprofi Danny Willett führt das Omega European Masters in Crans-Montana nach zwei Runden an. Seine Leistung kommt nicht zufällig. Er überzeugte zuletzt als Sechster des British Open.

Die 2. Runde des mit 2,7 Millionen Euro dotierten Traditionsturniers auf dem Walliser Hochplateau konnte am Freitagabend wegen eines Gewitters nicht beendet werden. Die wichtigsten Positionen sind allerdings bezogen, und auch die Frage, wie viele Schläge es für die Qualifikation für die beiden Finalrunden braucht, ist nach dem bisherigen Turnierverlauf geklärt. Der Spielbetrieb wird am Samstagmorgen um 7.30 Uhr wieder aufgenommen. Ein paar Spieler müssen von der 2. Runde noch bis zu fünf Löcher absolvieren.

Die drei Stargolfer Patrick Reed, Lee Westwood und Sergio Garcia sind am Wochenende in den Finalrunden wie Leader Willett dabei, die sechs Schweizer jedoch scheiden mit grösster Wahrscheinlichkeit allesamt aus.

Von einer so unerfreulichen Bilanz nach der Hälfte des grossen Turniers der Europa-PGA-Tour ist das Schweizer Golf in den letzten Jahren verschont geblieben. Letztmals 2006 hatte es ebenfalls kein Schweizer Spieler in die Finalrunden gebracht. Danach gelang dem Genfer Julien Clément eine für die Schweizer einzigartige Serie von fünf Final-Qualifikationen. 2008 wartete er mit dem formidablen 3. Platz auf, dem besten Schweizer Ergebnis in der Geschichte des traditionsreichen Turniers. Auch nach 2011 war immer mindestens ein Schweizer am Wochenende auf dem Walliser Hochplateau im Einsatz, unter anderen Damian Ulrich und Martin Rominger.

Jetzt also erleben die Schweizer Spieler zumindest zeitweilig einen Rückfall in die Zeit von 1985 bis 2006, als insgesamt zehnmal kein Schweizer weiterkam. Gerade Rominger und Ulrich gehörten gestern zu den Gescheiterten. Der Zuger Damian Ulrich klassierte sich mit 149 Schlägen (9 über Par) im hintersten Teil der Rangliste. Martin Rominger, der in Hünenberg wohnende Engadiner, platzierte sich nach dem ersten Tag mit einer Par-Runde direkt an der Cut-Linie, bevor er recht deutlich zurückfiel. Eine gute 68er-Runde gelang am Freitag Raphaël de Sousa, doch hatte der Genfer wiederum in der Auftaktrunde zu viele Schläge eingebüsst.

Zu erwähnen ist noch Marco Iten. Der 24-jährige Zürcher Amateur aus Niederglatt überraschte am ersten Tag alle mit einem 67er-Umgang, bei dem er auf den letzten vier Löchern lauter Birdies herausspielte. Anderntags war die Herrlichkeit vorbei, Iten fiel vom 21. Rang weit zurück. Dennoch ist er, wenigstens theoretisch, der einzige Schweizer, der noch weiterkommen könnte. Hierfür müsste er allerdings an vier der fünf noch zu absolvierenden Löcher Birdies spielen. Der Team-EM-Zweite von 2011 ist zum ersten Mal beim grossen Schweizer Turnier dabei.

Der seit sieben Jahren als Profi spielende 28-jährige Danny Willett aus Sheffield nimmt im Jahresranking der Europa-PGA-Tour nach einer bislang hervorragend verlaufenen Saison die 3. Position ein. Am Freitag lieferte er eine 62 (8 unter Par) ab, die bisher beste Runde des Turniers. Einem Sieg im letzten Dezember in Südafrika liess Willett im Laufe des Jahres vier Top-10-Klassierungen folgen. Der 6. Platz am British Open – er war nach den ersten drei Runden jeweils Zweiter gewesen – ragt heraus.

Reed, Westwood und Garcia, die renommiertesten Spieler im Feld, werden es mit Rückständen von 9 respektive 10 und 12 Schlägen am Wochenende sehr schwer haben, in den Kampf um den Sieg eingreifen zu können.

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