Dario Cologna räumt alle Zweifel über seinen Formstand aus. Der Bündner wird bei seinem Weltcup-Debüt in diesem Winter in Toblach (It) über 15 km klassisch gleich Zweiter.
Mit diesem Coup hätte niemand gerechnet, weder die grössten Optimisten noch Cologna selber. Der 27-Jährige, der seit zweieinhalb Monaten auf diesen Moment gewartet hatte, verwies nahezu die gesamte Weltelite in die Schranken. Einzig der Russe Alexander Legkow nahm dem Schweizer 2,9 Sekunden ab. Der Rest des Feldes mit allen grossen Namen am Start büsste beträchtlich an Zeit ein: Der Schwede Marcus Hellner als Drittklassierter büsste 17 Sekunden ein, Petter Northug verlor als Sechster 48 Sekunden.
Der Olympiasieger und Weltmeister Cologna sendete ein deutliches Signal an die Konkurrenz. In einer Woche folgt der Skiathlon in Sotschi, bis zum 50-km-Lauf dauert es noch deren drei. Geht man davon aus, dass sich der Schweizer noch weiter steigern kann, zählt der Bündner an den Olympischen Spielen in allen Rennen zu den Top-Favoriten. Mitte November nach einer gravierenden Bänderverletzung schien diese Ausgangslage kaum möglich.
Das Rennen in Toblach, wo Cologna im Rahmen der Tour de Ski schon grosse Erfolge gefeiert hatte, fand bei Regen statt. Der Schweizer hatte gutes Material an den Füssen, aber bestimmt nicht den besten Skis aller Konkurrenten. In den Abfahrten zählte er nicht zu den Schnellsten. Hingegen ergab sich für Cologna eine optimal Rennkonstellation. Ab der zweiten von drei Runden konnte er den Parcours zusammen mit dem Weltcup-Leader Martin Johnsrud Sundby (No) absolvieren.