Dario Cologna bleibt zum Auftakt der Mini-Tour in Lillehammer (No) in der Sprint-Qualifikation hängen. Der Langlauf-Held von Sotschi kommt diese Saison bislang nicht in Schwung.
Der Bündner wurde auf den Skatingskis bloss 44. Bereits vor einer Woche in Kuusamo (Fi) hatte der Doppel-Olympiasieger von Sotschi den Einzug in die K.o.-Runden des Klassisch-Sprints verpasst. In Lillehammer verlor er auf dem 1,5-km-Parcours über zwei Sekunden auf Platz 30 und 9,73 Sekunden auf Qualifikationssieger Sergej Ustjugow (Russ). «Meine Form ist sicher noch nicht da, wo sie sein sollte», ist sich der dreifache Olympiasieger bewusst. Eine Erkältung hatte ihn in der Vorbereitung zurückgeworfen. Es bestehe aber kein Grund zur Beunruhigung. «Ich brauche einfach noch etwas Zeit», betonte Cologna. Die grossen Ziele des 28-jährigen Müstertalers in dieser Saison folgen erst nach dem Jahreswechsel mit der Tour de Ski und der WM in Falun.
Die Viertelfinals fanden ohne Schweizer Beteiligung statt. Bei den Männern verpasste Gianluca Cologna das Ziel als 32. der 1,5 km langen Qualifikation nur um 36 Hundertstelsekunden und schwankte zwischen leiser Zufriedenheit und Frust. Der jüngere Bruder von Dario zeigte eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche in Finnland, als er in seiner bevorzugten klassischen Stilart nur den 55. Platz belegt hatte. «Das war schon brutal. Das heute ist ein grosser Schritt nach vorne», zeigte er sich nach dem Rennen im freien Stil erleichtert. «Das Ziel sind natürlich immer die Top 30, und es ist schon ärgerlich, wenn es so knapp nicht reicht, aber das ist halt im Sprint so.»
Zweitbester Schweizer war Jovian Hediger als 42. Die weiteren Schweizer: 57. Roman Furger, 65. Jöri Kindschi, 81. Curdin Perl, 84. Roman Schaad, 103. Toni Livers.
Bei den Frauen scheiterte Sprintspezialistin Laurien van der Graaff als 44. ebenso wie Seraina Boner (50.). Van der Graaff war bis kurz vor dem Ziel auf Finalkurs, verlor aber in der letzten Abfahrt noch viel Zeit und stellte sich danach Fragen zu den Ski. «Ich fühlte mich sehr gut und dachte, meine Leistung reicht sicher für den Final», sagte die Davoserin. «Ich kann mir das nicht richtig erklären», meinte sie kopfschüttelnd. «Nach dem letzten Aufstieg lag ich fünf Sekunden hinter der Spitze, am Schluss, nach dem es nur noch bergab ging, waren es zwölf.» Die Ski hätten sich zwar nicht schlecht angefühlt, «aber ich muss das sicher mit den Serviceleuten anschauen.»
Gewonnen wurde beide Rennen von Einheimischen. Bei den Männern holte sich Paal Golberg seinen dritten Weltcupsieg, bei den Frauen sorgten Marit Björgen (68. Weltcup-Sieg), Celine Brun-Lie, Heidi Weng und Maiken Caspersen Falla sogar für einen norwegischen Vierfach-Erfolg.
Die Mini-Tour in Lillehammer umfasst drei Rennen. Die Top 30 im Sprint erhalten Bonussekunden für das Gesamtklassement. Am Samstag wird in der freien Technik gelaufen, zum Abschluss am Sonntag ein Klassik-Verfolgungsrennen.