Im Prolog des Weltcup-Finals in Falun war nur ein einziger Gegner schneller als Dario Cologna. Der Bündner wurde über die Kurzdistanz von 3,3 km von Alex Harvey um 0,2 Sekunden geschlagen.
Als Cologna im Ziel auf die Anzeigetafel schaute und das Ergebnis realisierte, huschte ein Lächeln über das Gesicht des Bündners. Im Prinzip handelte es sich um ein Zufallsergebnis. Schon am letzten Samstag war der 15-km-Olympiasieger mit weniger als einer Sekunde auf den 2. Platz relegiert worden: am Holmenkollen am Ende von 50 kräftezehrenden Kilometern, im Spurt geschlagen von Eldar Rönning (No). Diesmal handelte es sich um einen Wettkampf in der freien Technik und mit Einzelstart.
„Mir ist ein Super-Rennen gelungen. Ich bin vollauf zufrieden“, freute sich Cologna, dessen Ausgangslage für die beiden restlichen Wettkämpfe nach wie vor ausgezeichnet ist. Cologna wird aber gewiss vermerkt haben, dass sich der junge Alex Harvey zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten entwickelt. Der letztjährige Junioren-Weltmeister über 30 km und Weltmeister – zusammen mit seinem Landsmann Devon Kershaw – im Teamsprint wies bisher im Weltcup zwei 2. und einen 3. Platz auf. Dass er über ein grosses Potenzial verfügt, liegt bei Harvey im Blut. Sein Vater Pierre nahm 1976 an den Olympischen Sommerspielen in Montreal teil (24. des Rad-Strassenrennens) und bewährte sich in späteren Jahren als Langläufer mit drei Weltcupsiegen.
Im Gesamtklassement rückte Harvey auf Platz 2 hinter Eirik Brandsdal vor. Der Norweger hatte am Mittwochabend den Sprint in Stockholm für sich entschieden. Mit lediglich 26 Sekunden Rückstand vermochte Brandsdal im Gesamtklassement die Führung zu behaupten. Ganz andere Konturen wird die Gesamtwertung am Samstag erhalten. Auf dem Programm steht bei den Männern das 15-km-Rennen in klassischer Technik und mit Massenstart. Brandsdal und der kanadische Sprinter Len Valjas dürften zurückfallen, zwischen Harvey und dem an vierter Stelle klassierten Cologna beträgt die Differenz nur 3,3 Sekunden.