Der SV Darmstadt 98 begleitet Ingolstadt in die 1. Bundesliga. Die Hessen gewinnen das entscheidende Heimspiel gegen St. Pauli 1:0 und beenden die Saison in der 2. Bundesliga im 2. Rang.
Mit einem herrlichen Freistoss-Tor aus 27 Metern ebnete Tobias Kempe Darmstadt den Weg in die 1. Bundesliga und machte so den Durchmarsch der «Lilien» perfekt. Erst vor Jahresfrist war Darmstadt nach einer dramatischen Barrage gegen Bielefeld in die zweithöchste Liga zurückgekehrt. Vor vier Jahren gehörte das Team von Dirk Schuster, das bereits in den Saisons 1978/79 und 1981/82 in der 1. Bundesliga gespielt hatte, noch der vierthöchsten Liga (Regionalliga) an.
Der Tiefpunkt Darmstadts war 2007 erreicht. Nach einem 0:2 gegen Bayerns «Amateure» verschwand der Sportverein in der Anonymität der Viertklassigkeit. Das Präsidium wurde ausgewechselt, der wirtschaftliche Kollaps blieb dem Klub um Haaresbreite erspart. Der entscheidende Schachzug gelang im Dezember 2012 mit dem Engagement Schusters.
Der frühere Abwehrstratege mit langjähriger KSC-Vergangenheit stabilisierte den sportlichen Sektor und coachte das Team innerhalb von drei Jahren auf die begehrteste Klubbühne Deutschlands – allerdings auch vom Glück begünstigt. 2013 bleibt Darmstadt den Rückfall in die vierte Etage nur erspart, weil die Liga Offenbach die Lizenz verweigerte.
Einen ähnlichen Weg wie Darmstadt beschritt zuletzt Hoffenheim 2008. Die TSG erklomm die Stufen nach oben primär dank dem Support des Milliardärs Dietmar Hopp. Seit der Gründung der Bundesliga vor 52 Jahren haben sieben Klubs den direkten Durchmarsch von der 3. in die 1. Liga geschafft.
HSV gegen KSC
Die Barrage-Spiele gegen den Bundesliga-16. Hamburger SV wird der Karlsruher SC bestreiten. Die Badener siegten zuhause gegen 1860 München 2:0, womit sie Platz 3 verteidigen konnten. Der viertplatzierte 1. FC Kaiserslautern kam gegen den 2.-Liga-Meister Ingolstadt zuhause nicht über ein 1:1 hinaus. Die Spiele um den letzten Platz in Deutschlands höchster Liga finden am Donnerstag und am Montag, 1. Juni, statt.
Für 1860 München geht das Zittern derweil weiter. Mit der Niederlage in Karlsruhe rutschten die «Löwen» auf Platz 16 ab, womit sie die Barrage-Spiele gegen Holstein Kiel, den Dritten der 3. Liga, bestreiten müssen. Zweiter Absteiger nach Aalen ist Erzgebirge Aue. Die Ostdeutschen holten in Heidenheim in der Schlussphase zwar noch einen 0:2-Rückstand auf, der eine gewonnene Punkt war am Ende jedoch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses zu wenig.