Ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Spengler-Cup-Pause endete die über vierwöchige Erfolgsserie der ZSC Lions beim aufstrebenden SCB. 3:4 unterlag der Leader in einer gehaltvollen Partie.
Noch im November taumelte der SCB orientierungslos von einer Pleite zur nächsten Blamage. An die Tristesse erinnert derzeit nichts mehr. Unter der Leitung des früheren Assistenten Lars Leuenberger ist der Titelhalter kaum mehr zu erkennen – seit der Trennung von Antti Törmänen stürmte der Meister innerhalb von elf Runden zu neun Siegen.
Die neue Stärke der neu programmierten Berner bekam nun auch der ZSC zu spüren, der erstmals seit dem 1:2 in Davos (19. November) und nach einer traumhaften Serie von 33 Punkten in elf Spielen den Rink als Verlierer verlassen musste. Zweimal verschafften sich die Gäste die Chance zur Rückkehr – Schäppi (1:1) und Cunti (2:3) hatten getroffen.
Für die Lions und ihren Goalie Lukas Flüeler verlief der Abend in der vollbesetzten PostFinance-Arena phasenweise unglücklich. Justin Kruegers Handgelenkschuss wurde leicht touchiert, das 3:1 Bergers war in Tat und Wahrheit ein (Schlittschuh-)Eigentor von Verteidiger Bergeron.
Wie selbstbewusst der SCB mittlerweile wieder aufzutreten vermag, demonstrierte er in den letzten zehn Minuten. Obschon die in der Offensive am besten besetzte Equipe der Liga den Aufwand enorm erhöhte, gestanden die Einheimischen dem Leader kaum mehr Chancen zu.
Zu robust und stilsicher verteidigte der SCB, zu gut schirmten die Verteidiger ihren Keeper Bührer im letzten Abschnitt ab. Das erfolgreiche Solo von Topskorer Wick (4:3/58.) kam zu spät – selbst in doppelter (Feld-)Unterzahl liess sich Leuenbergers Ensemble kein viertes Mal mehr ausmanövrieren.
Bern – ZSC Lions 4:3 (2:1, 2:1, 0:1)
PostFinance-Arena. – 17’131 Zuschauer. – SR Koch/Stricker, Arm/Küng. – Tore: 9. Krueger (Olesz, Plüss) 1:0. 12. Schäppi 1:1. 19. Olesz (Furrer, Plüss/Ausschlüsse Ritchie; Stoffel) 2:1. 30. (29:40) Berger 3:1. 31. (30:32) Cunti (Schnyder, Nilsson) 3:2. 35. Furrer (Kinrade, Olesz/Ausschluss Wick) 4:2. 58. Wick (Keller, Bergeron) 4:3. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 5mal 2 Minuten gegen den ZSC. – PostFinance-Topskorer: Ritchie; Wick.
Bern: Bührer; Gerber, Roche; Kinrade, Furrer; Jobin, Krueger; Randegger; Pascal Berger, Ritchie, Domenichelli; Loichat, Plüss, Olesz; Vermin, Gardner, Scherwey; Alain Berger, Dostoinov, Rüthemann.
ZSC Lions: Flüeler; Bergeron, Geering; Blindenbacher, Schnyder; Stoffel, Marc Zangger; Hächler; Keller, Shannon, Wick; Bärtschi, Trachsler, Bastl; Nilsson, Cunti, Künzle; Baltisberger, Fritsche, Senteler.
Bemerkungen: SCB ohne Rubin, Bertschy, Wellinger (alle verletzt), Lehtonen (überzählig), Kreis (U20-WM), ZSC ohne Seger, McCarthy, Kenins (alle verletzt), Nyffeler, Sandro Zangger (beide U20-WM). 17. Jobin mit Rippenprellung ausgeschieden. 30. Timeout der ZSC Lions. 45. Pfostenschuss von Vermin.