Mit dem künstlerisch anspruchsvollen Film „Moonrise Kingdom“ sind am Mittwoch die 65. Filmfestspiele in Cannes eröffnet worden. Die Inszenierung eines Teenager-Dramas im Neuengland von 1965 stand im starken Kontrast zu der fast schon an einen Zoo erinnernden Atmosphäre in der südfranzösischen Stadt an der Côte d’Azur.
In „Moonrise Kingdom“ präsentiert Regisseur Wes Anderson zwei Nachwuchsschauspieler – Jared Gilman und Kaya Heyward. Daneben wirken Prominente wie Bill Murray, Jason Schwartzman, Bruce Willis, Edward Norton und Tilda Swinton mit.
Im Wettbewerb des weltweit wohl glamourösesten Filmfestes konkurrieren 22 Filme um den Hauptpreis, die Goldene Palme. Sämtliche Beiträge stammen von männlichen Regisseuren, was im Vorfeld zu Kritik geführt hatte.
Im Wettbewerb stehen zum Beispiel „Paradies: Liebe“ des Österreichers Ulrich Seidl sowie „Liebe“ von Michael Haneke, der 2009 bereits mit „Das weisse Band“ die Goldene Palme gewann. Daneben konkurrieren renommierte Regisseure wie der Brite Ken Loach, der Kanadier David Cronenberg und der Franzose Alain Resnais um die begehrte Auszeichnung.
Schweiz in Nebensektion
Die Schweiz ist mit Beiträgen von Nicolas Wadimoff und Basil Da Cunha in der Sektion „Quinzaine des Réalisateurs“ vertreten. Wadimoff zeigt seinen fünften Spielfilm „Opération Libertad“. Darin geht es um eoinen Überfall einer linksradikalen Untergrundgruppe aus Genf auf eine Zürcher Bankfiliale, der von der Polizei und der Bank bestritten wird.
Basil Da Cunha ist mit dem Kurzfilm „Os vivos tambem choram“ vertreten. Er erzählt von einem Dockarbeiter in Lissabon, der davon träumt, seinem miserablen Dasein zu entkommen und nach Schweden zu emigrieren. Da Cunha zeigte schon am letzten Filmfestival von einen Kurzfilm: „Nuvem (Le poisson lune)“.
Einen grossen Auftritt im wahrsten Sinne des Wortes hatte der Komiker Sascha Baron Cohen bei den französischen Filmfestspielen in Cannes hingelegt. In seiner jüngsten Rolle des „Diktators“ erschien der Schauspieler mit zwei Model-Leibwächterinnen auf einem Kamel am Mittwoch auf der Croisette.
Lesen Sie morgen Freitag in der Printausgabe der TagesWoche das Porträt von Regisseur Wes Anderson.