Das 22. Geneva International Film Festival Tous Ecrans, das vom 4. bis zum 12. November dauert, ehrt den thailändischen Künstler und Cineasten Apichatpong Weerasethakul. Auch 3D rückt das Filmfest, das Kino, Fernsehen und digitale Filme berücksichtigt, in den Fokus.
Apichatpong Weerasethakul erhält den Film & Beyond Award für sein interdiszplinäres Schaffen, wie der Direktor des Festivals, Emmanuel Cuénod, bei der Medienkonferenz am Dienstag bekanntgab. Weerasethakul kommt persönlich nach Genf, wo seine acht Spielfilme gezeigt werden. Als Schweizer Premiere gibt es ausserdem seine Videoinstallation «Fireworks (Archives)» zu sehen.
In der Sektion, die dem 3D-Film gewidmet ist, gelangen 30 Filme zur Vorführung, von der Musical-Komödie «Kiss Me Kate» in einer restaurierten Fassung, über das experimentelle Werk «Programme Billy Cowie», die erotische Komödie «The Stewardesses» bis zum bisher einträglichsten 3D-Film in der Geschichte des Films, «Avatar».
Jim Jarmusch und Hong Sang-soo
In der herrschenden Überfülle an neuen Filmen habe man eine «drastische Auswahl» treffen müssen, sagte Cuénod. In der Kategorie Kino präsentiert Tous Ecrans zehn Langspielfilme, davon sechs Erstlingswerke, sowie zwölf Kurzfilme im internationalen Wettbewerb.
Ausserhalb des Wettbewerbs werden 14 der am meisten erwarteten neuen Filme gezeigt, darunter «Gimme Danger» von Jim Jarmusch zur Eröffnung und «Yourself and Yours» von Hong Sang-soo zum Abschluss. Zehn weitere Langfilme figurieren in der Sektion «Rien que pour vos yeux», die der Programmkommission am meisten am Herzen liegt.
Fernsehen und Digitales
Im internationalen Fernseh-Wettbewerb stehen zehn Serien, darunter «Prisoners», die im Januar in Island startet. Neu gibt es eine Wettbewerbssektion für Videoclips, laut Cuénod «ein Genre, das mittlerweile zur vollen Reife gelangt ist». 16 musikalische Filme messen sich in einem weiteren Wettbewerb, elf TV-Serien werden hors concours gezeigt. Dazu kommen zwölf Web-Serien in einer eigenen Wettbewerbssektion.
Als Neuheit lanciert Tous Ecrans einen Wettbewerb für Virtual Reality, zehn Werke treten gegeneinander an. 19 digitale Filme sind ausserhalb des Wettbewerbs zu sehen, darunter «The Machine to Be Another», die Paaren erlaubt, in den Körper des jeweils anderen zu schlüpfen.
Insgesamt zeigt Tous Ecrans während neun Tagen 169 Werke, davon 70 in Wettbewerbssektionen. Acht Filme werden als Weltpremieren gezeigt. Wie 2015, werden wiederum etwa 31’000 Besucher erwartet.
www.tous-ecrans.com