Das griechische Signal für Europa

Nicht die beiden Favoriten, sondern die Aussenseiter der Gruppe A, Tschechien und Griechenland sind die ersten Viertelfinalisten der EM 2012. Für Russland und Co-Gastgeber Polen endet die Euro abrupt.

So feiern griechische Fans im Stadion von Warschau... (Bild: Reuters/PAWEL ULATOWSKI)

Nicht die beiden Favoriten, sondern die Aussenseiter der Gruppe A, Tschechien und Griechenland sind die ersten Viertelfinalisten der EM 2012. Für Russland und Co-Gastgeber Polen endet die Euro abrupt.

Griechenland, der Europameister von 2004, hatte die 90 entscheidenden Minuten vom letzten Rang aus in Angriff genommen und bezwang in Warschau Russland mit 1:0. Sie taten es mit Stilmitteln, mit denen sie auch schon vor acht Jahren die Fussballwelt verblüfften: Mit knochentrockener Defensivarbeit und gnadenloser Effizienz im Abschluss.

Das goldene Tor erzielte Captain Giorgios Karagounis in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Der griechische Rekordinternationale profitierte in seinem 120. Länderspiel von einer missratenen Kopfball-Rückgabe von Sergej Ignaschewitsch. Die Russen dominierten die Partie zwar und kamen auf 62 Prozent Ballbesitz, enttäuschten aber wie schon beim Unentschieden gegen Polen.

Weil im Parallelspiel in Wroclaw Tschechien gegen Polen ebenfalls 1:0 gewann, schloss Griechenland nach Punkten zu Russland auf. Über das Weiterkommen entschied die Direktbegegnung. Als Gruppensieger stiessen die Tschechen in den Viertelfinal vor. Petr Jiraceks Konter (72.), das zweite Turniertor des Wolfsburgers, entschied das Nachbarschaftsduell und stürzte das Gastgeberland dieser Euro in das Tal der Tränen.

Smudas Rücktritt

Polens Nationaltrainer Franciszek Smuda hat unmittelbar nach der verpassten Viertelfinal-Qualifikation des Co-Gastgebers die Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt erklärt.

Euro 2012, Vorrunde, Gruppe A

Griechenland – Russland 1:0 (1:0)
Nationalstadion, Warschau. – 55’614 Zuschauer. – SR Eriksson (Sd). – Tor: 45. Karagounis 1:0.
Griechenland: Sifakis; Torosidis, Papastathopoulos, Kyriakos Papadopulos, Tzavellas; Maniatis, Katsouranis; Salpingidis (83. Ninis), Karagounis (67. Makos), Samaras; Gekas (64. Holebas).
Russland: Malafejew; Anjukow (81. Ismailow), Alexej Beresuzki, Ignaschewitsch, Schirkow; Schirokow, Denissow, Gluschakow (72. Pogrebnjak); Dsagojew, Kerschakow (46. Pawljutschenko), Arschawin.
Bemerkungen: Griechenland ohne Chalkias und Avraam Papadopoulos (beide verletzt). 70. Lattenschuss Tzavellas. Verwarnungen: 61. Karagounis (Unsportlichkeit/im nächsten Spiel gesperrt). 69. Schirkow (Foul). 70. Dsagojew (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 94. Holebas (Foul/im nächsten Match gesperrt).

Tschechien – Polen 1:0 (0:0)
Miejski, Wroclaw. – 42’000 Zuschauer. – SR Thomson (Scho). – Tor: 72. Jiracek 1:0.
Tschechien: Cech; Gebre Selassie, Sivok, Kadlec, Limbersky; Hübschman, Plasil; Jiracek (84. Rajtoral), Kolar, Pilar (87. Rezek); Baros (91. Pekhart).
Polen: Tyton; Piszczek, Wasilewski, Perquis, Boenisch; Dudka, Polanski (56. Grosicki); Blaszczykowski, Murawski (73. Mierzejewski), Obraniak (73. Brozek); Lewandowski.
Bemerkungen: Tschechien ohne Rosicky (verletzt). Polen komplett. Verwarnungen: 12. Limbersky. 23. Murawski. 48. Polanski. 61. Wasilewski (alle Foul). 87. Blaszczykowski. 87. Plasil (beide Unsportlichkeit). 90. Perquis. 94. Pekhart (beide Foul).

Rangliste: 1. Tschechien* 3/6 (4:5). 2. Griechenland* 3/4 (3:3). 3. Russland 3/4 (5:3). 4. Polen 3/2 (2:3). *= im Viertelfinal.

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