Das Gundeldinger Feld wird zur Zeche

Bei der Aktion «Glück Auf!» ist ungewiss, was die Gundeldinger Kumpel erwartet. Sie erhalten kleine persönliche Geschenke von Unbekannt. Unter die Erde muss dafür aber niemand. Auf dem Gundeldinger Feld hängen seit zehn Tagen seltsame Drahtgeflechte, die aussehen wie grosse Vogelkäfige. Sie enthalten Gläser mit kleinen Zetteln darin. Ab und zu kommt jemand vorbei, lässt eines dieser Gebilde nach […]

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Bei der Aktion «Glück Auf!» ist ungewiss, was die Gundeldinger Kumpel erwartet. Sie erhalten kleine persönliche Geschenke von Unbekannt. Unter die Erde muss dafür aber niemand.

Auf dem Gundeldinger Feld hängen seit zehn Tagen seltsame Drahtgeflechte, die aussehen wie grosse Vogelkäfige. Sie enthalten Gläser mit kleinen Zetteln darin. Ab und zu kommt jemand vorbei, lässt eines dieser Gebilde nach unten, tut etwas hinein oder nimmt etwas heraus.

Wer schon gerätselt hat, worum es dabei geht: Bei den 150 hängenden Objekten im Gundeli handelt es sich um Kauenkörbe, die aus einem aufgegebenen Kohlebergwerk im Ruhrgebiet stammen. Als die Zeche noch in Betrieb war, hatte jeder Bergarbeiter seinen eigenen Kauenkorb mit Schloss und Nummer. Wenn er zur Arbeit kam, liess er seinen Kauenkorb mit seinen Klamotten darin an einem Stahlseil von der Decke hinunter und zog die Arbeitskleidung über. Dann verschwand er in den Bergwerksschächten. Nach getaner Arbeit wurden Arbeitskleidung und Kauenkorb wieder nach oben gezogen. In der Kaue herrschte dämmriges Licht, damit die Bergleute sich an die Dunkelheit unter Tage gewöhnen konnten. 

Abmontiert und auf die Reise geschickt

Pascal Biedermann entdeckte die Körbe bei der Besichtigung eines stillgelegten Bergwerks in Dinslaken. Er montierte kurzerhand einen Teil des ausrangierten Garderobensystems ab, packte die Teile in LKWs und schickte sie auf die Reise nach Basel. Die Idee: die Kauenkörbe wieder zum Leben erwecken und sie an einem neuen Ort für verschiedene Projekte zur Verfügung stellen.

Nun ist das Querfeld zur Zeche geworden.  Bei der Aktion «Glück Auf!» ist ungewiss, was die Gundeldinger Kumpel erwartet: Die Kauenkörbe enthalten jetzt statt Arbeitskleidung kleine persönliche Geschenke von Unbekannt. Unter die Erde muss dafür aber niemand. Das Ganze ist «ein Projekt zum Geben und Nehmen».

Jeder Teilnehmer füllt einen Zettel aus 

Und das funktioniert so: Wer ein Überraschungsgeschenk haben möchte, muss auch eines verschenken. Jeder Teilnehmer füllt einen Zettel aus, auf dem er ein Geschenk notiert. Der Talon wird dann in ein Glas verpackt und in einem Kauenkorb nach oben gezogen. Im Gegenzug erhält jeder, der mitmacht, den Schlüssel zu einem anderen Korb und kann sein Geschenk entgegennehmen.  

Auf dem Querfeld-Fest am 19. Oktober wurde die Aktion «Glück Auf!» erstmals vorgestellt. Rund 50 Personen haben sich laut Pascal Biedermann bereits beteiligt, bis mindestens Ende des Jahres wird die Aktion noch laufen. Wer das Projekt in Augenschein nehmen möchte, hat am 1. November und am 5. Dezember bei einer offiziellen Vorstellung Gelegenheit dazu.

Glück Auf! Ein Projekt zum Geben und Nehmen.

Fr 1. November 17h-20h: Vorstellung und Barbetrieb. Moderation um 17.30h

Do 5. Dezember 18-22h: Vorstellung mit Moderation und Barbetrieb

Öffnungszeiten zur Schlüsselübergabe jeweils mittwochs und freitags 16-19h

Mehr Info kauenkorb.ch

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