Das hätten auch wir gerne gesehen!

Das letzte Mal für 105 Jahre hätte man heute Mittwochmorgen eigentlich die Venus vor der Sonne durchgehen sehen sollen. Hätte. Zumindest in der Region Basel schauten die Sterngucker wegen des schlechten Wetters in die Röhre. Deutlich besser war die Aussicht auf die Venus in Amerika, Asien und Australien.

Die Venuspassage, fotografiert in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio (Bild: sda)

Das letzte Mal für 105 Jahre hätte man heute Mittwochmorgen eigentlich die Venus vor der Sonne durchgehen sehen sollen. Hätte. Zumindest in der Region Basel schauten die Sterngucker wegen des schlechten Wetters in die Röhre. Deutlich besser war die Aussicht auf die Venus in Amerika, Asien und Australien.

Neben einigen Neugierigen hatte sich früh morgens auch das Schweizer Fensehen in die Sternwarte St. Margarethen in Binningen bemüht. Trotz Wolken war der Beobachtungsposten offen für alle Interessierten, die den Venustransit beobachten wollten.

Bis zuletzt hatten sie gehofft, die Reporter des Schweizer Fernsehens und die übrigen 20 bis 30 Personen, die ab 5.15 Uhr auf das Erscheinen der Venus warteten. Immer wieder gab es Aufhellungen, die die Hoffnung nährten, ein Blick auf das astronomische Phänomen könnte doch noch zu erhaschen sein. Doch so häufig die Hoffnung aufkam, wurde sie enttäuscht.

Mehr Glück hatten die Sternengucker in anderen Erdteilen.

Gerade rechtzeitig zur Beobachtung des seltenen Himmelsspektakels haben sich am frühen Mittwoch im australischen Melbourne die Wolken verzogen. Tausende Menschen konnten durch ihre Schutzbrillen die Venus als kleinen schwarzen Punkt vor der Sonne vorbeiziehen sehen.

Zuvor konnte das Schauspiel am Himmel bereits in Nord- und Mittelamerika beobachtet werden. Sichtbar war das Phänomen danach auch in Teilen Chinas, Südkorea und Südostasien.

Die Venus zieht dieses Jahrhundert nur zwei Mal vor der Sonne durch – das erste Mal im Jahr 2004, das zweite Mal am 6. Juni 2012. Das nächste Spektakel dieser Art ist erst wieder in 105 Jahren zu beobachten. Die Venuspassage dauert mehrere Stunden und war in Australien bei klarem Himmel vollständig zu sehen.

In der Schweiz hätten nach dem Sonnenaufgang die letzten eineinhalb Stunden des Spektakels zu sehen sein sollen – das Wetter spielte allerdings nicht mit. So zogen gegen Morgen in der Schweiz von Westen her immer mehr Wolken auf.

Die «schwarze Venus» vor der Sonne dürfe auf keinen Fall mit ungeschützten Augen, getönten Brillen oder abgedunkelten Gläsern beobachtet werden, warnten die Astronomen. Stattdessen ist eine spezielle Sonnenfinsternis-Brille nötig.

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