Rund sechs Jahre verhandelte Apple mit dem weltgrössten Mobilfunk-Betreiber China Mobile, jetzt nimmt er schliesslich das iPhone ins Angebot. Damit schliesst Apple eine grosse Lücke und kann auf zukünftiges Wachstum hoffen.
«China ist ein extrem wichtiger Markt für Apple», sagte Konzernchef Tim Cook am Sonntag gemäss einer gemeinsamen Mitteilung beider Firmen.
China Mobile hat über 760 Millionen Kunden. Das Unternehmen war einer der letzten grossen Mobilfunk-Anbieter ohne iPhones im Angebot. Das Problem war der eigene Standard im 3G-Datennetz, mit dem der chinesische Konzern arbeitet. Apple wollte kein spezielles iPhone-Modell dafür bauen. Mit dem Aufbau von Netzen der nächsten Mobilfunk-Generation LTE fällt diese Hürde weg.
Der Deal könnte Apple im kommenden Jahr rund zwölf Millionen zusätzlich verkaufte iPhones bringen, schätzte jüngst Branchenanalystin Katy Huberty von Morgan Stanley.
Für vermögende Chinesen
Für viele der China-Mobile-Kunden werden iPhones erst einmal zu teuer bleiben. Apple-Chef Cook betonte aber wiederholt, dass der Konzern trotzdem nicht an der Preisschraube drehen wolle, sondern lieber darauf warte, bis es mehr vermögende Nutzer gebe.
Vor einem Jahr verkaufte Apple beim Start des iPhone 5 in dem Land auch ohne China Mobile über zwei Millionen Geräte am ersten Wochenende. Aus China kamen zuletzt rund 15 Prozent der gesamten Apple-Umsätze von rund 171 Mrd. Dollar im vergangenen Geschäftsjahr.
Der Deal dürfte Apple einen kräftigen Schub im weltgrössten Mobilfunk-Markt China geben. Dort machen international kaum bekannte einheimische Smartphone-Anbieter mit ihren günstigen Geräten den grossen Teil des Geschäfts aus. Aber auch die grossen chinesischen Anbieter wie Lenovo, ZTE und Huawei sind sehr stark.