Das Kloster Einsiedeln lädt zur Besichtigung ein

Nach fast siebenjähriger Arbeit sind die neuen Magazin- und Arbeitsräume von Archiv und Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln fertig gestellt. Am Samstag finden im Rahmen eines Tags der offenen Tür diverse Führungen statt.

Blick in den Lesesaal des Klosterarchivs (Bild: Franz Kälin, Einsiedeln) (Bild: sda)

Nach fast siebenjähriger Arbeit sind die neuen Magazin- und Arbeitsräume von Archiv und Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln fertig gestellt. Am Samstag finden im Rahmen eines Tags der offenen Tür diverse Führungen statt.

Das Klosterarchiv zählt mit seinen bis ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Archivbeständen zu den wichtigsten Privatarchiven der Schweiz. Gar zu den europaweit reichhaltigsten Sammlungen gehört die klösterliche Musikbibliothek, wie das Kloster in einem Communiqué vom Donnerstag schreibt.

Beide Sammlungen aber hatten seit längerem mit Platzproblemen zu kämpfen. Nun sind sie in der ehemaligen Schreinerei im Statthaltereihof des Klosters und in einem neuen, unterirdischen Magazin untergebracht.

Letzeres ist als ein 450 Quadratmeter grosser Raum mit Reserven für künftiges Archivgut konzipiert. Akten, Urkunden, Pläne und Fotos sowie die Archivalien der Musikbibliothek finden in Rollregalanlagen auf 4,8 Kilometern Regallänge Platz.

Für die Reorganisation verantwortlich zeichnete sich ein aus acht bis zehn externen Teilzeitmitarbeitern bestehendes Projektteam. Die Kosten der gesamten Arbeiten waren auf zwölf Millionen Franken budgetiert und konnten eingehalten werden.

Archiv neu organisiert

Die Klostergemeinschaft hatte 2004 beschlossen, das Klosterarchiv aufzuarbeiten, neu zu organisieren und in anderen Gebäudeteilen unterzubringen. Hinzu kamen im Laufe der Jahre auch die Reorganisation der Musikbibliothek, die Buchbinderei und die Werkstatt für Buchrestaurationen.

Das Klosterarchiv sei sozusagen das „Gedächtnis des Klosters“, wird Abt Martin Werlen zitiert: „Wie wichtig das Gedächtnis ist, erfahren Menschen, wenn sie plötzlich das Gedächtnis verlieren, wenn die Dinge nicht mehr geordnet und abrufbar sind.“

Aus eigener Erfahrung könne er bezeugen, dass eine solche Erfahrung fast zum Verzweifeln sei, erklärte Werlen. Der Abt hatte im Januar nach einem Sportunfall eine Hirnblutung erlitten. Es dauerte fast zwei Monate bis er nach Spital- und Kuraufenthalten wieder ins Kloster zurückkehren konnte.

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