Das Kunsti-Beizli im Margarethenpark soll auch im Sommer offen bleiben

Die Familien im Margarethenpark sitzen auf dem Trockenen. Das könnte sich schon nächsten Sommer ändern.

Grillieren kann man auch, wenn es in einem Park kein Café hat – was aber, wenn man plötzlich Lust auf eine Glace zum Dessert bekommt?

(Bild: Alexander Preobrajenski)

Ornella steht am Sandkasten, ihr vier Monate altes Buschi liegt im Wagen daneben und ihr zweijähriges Kind spielt im Sand. Es ist Dienstagmorgen im Margarethenpark im Gundeli, die Kinder tragen bereits Sonnenhüte, es ist heiss.

Ornella kommt gerne in den Park, sie wohnt gleich um die Ecke. «Das Einzige, was fehlt, ist ein Café», sagt sie. Es wäre schön, mit anderen Müttern zusammenzusitzen und zu plaudern. «Dann könnte man auch einmal spontan dort zu Mittag essen und müsste nicht immer schauen, dass man rechtzeitig zum Kochen daheim ist.» 

Die Glace zerläuft

Auch Rosamaria kommt häufig mit ihrer Vierjährigen in den Park und vermisst ein Beizli, «um eine Glace zu essen». Manchmal geht sie schnell in einen Laden an der Dornacherstrasse, «aber bis man zurück im Park ist, ist die Glace schon geschmolzen».




Fürs Spielen ist im Margarethenpark gesorgt. (Bild: Alexander Preobrajenski)

Rosamaria erinnert sich: Vor drei Jahren hatte es einen Kioskwagen, bei dem man einen Kaffee trinken konnte. «Den wünsche ich mir zurück.»

Wo ist die Kindertankstelle hin?

Es handelte sich um eine Kindertankstelle der Robi-Spiel-Aktionen, sie stand vor den Garderoben der Kunsteisbahn. Bei der Kindertankstelle kriegen Kinder ein Zvieri mit Schoggi, Brot und Obst für einen Franken und Eltern einen Kaffee.

Ausserdem können die Kinder Spielzeug ausleihen. Das Ziel ist, den Kindern, Jugendlichen und Eltern eine Ansprechperson und einen Treffpunkt zu bieten, wo sie sich austauschen können.

Eine solche Kindertankstelle hat es beispielsweise auf der Claramatte oder auf der Voltamatte, wie die Übersicht der Angebote in den Basler Pärken zeigt.

Auf die Liesbergermatte umgezogen

Doch weshalb steht keine Kindertankstelle mehr im Margarethenpark? «Wir haben sie auf die Liesbergermatte gezügelt», sagt Andreas Hanslin, der Geschäftsleiter der Robi-Spiel-Aktion. Im riesigen Margarethenpark sei sie etwas verloren dagestanden.

Die Leute aus dem Quartier hätten sich gewünscht, dass der Kiosk näher ins Zentrum des Gundeli rückt, wie sich aus Gesprächen der Bewohner und Bewohnerinnen mit der Quartierkoordination Gundeldingen ergeben habe.

Das Liesbergermätteli befindet sich an der Güterstrasse, gleich beim Thiersteinerschulhaus. Laut Hanslin ist die Kindertankstelle dort «ein Erfolg». «Die Tische sind immer besetzt, es kommen viele Familien und Kinder.»

Kaffee für die Eltern, Spiele für die Kinder

Doch Hanslin will die Besucherinnen und Besucher des Margarethenparks nicht auf dem Trockenen sitzen lassen, im Gegenteil. Er hat Pläne. Seit 2015 führt der Verein Robi-Spiel-Aktionen im Winter das Restaurant der Kunsteisbahn Margarethen. «Wir möchten das Kunstibeizli auch im Sommer öffnen», sagt Hanslin.




Sieht noch etwas trostlos aus: Die Kunsti im Sommer, ohne Eis, das Beizli links im Bild. (Bild: Alexander Preobrajenski)

Dort, wo im Winter Kinder Hockey spielen, Sprünge üben oder Runden drehen, möchte Hanslin nächsten Sommer Projekte für Kinder und Familien durchführen. Aber auch auf der Wiese vor der Kunsti will er mit den Robi-Spiel-Aktionen präsent sein.

Noch ist nicht alles fixfertig geplant: «Wir fangen einmal mit dem Kunstibeizli an und schauen dann, was es noch braucht und was die Bedürfnisse der Besucher und Besucherinnen sind.»

Nicht alle mögen Scheiaweia

Darüber freuen sich einige Parkbesucherinnen bestimmt sehr, aber nicht alle. Yuriko beispielsweise geniesst es, dass momentan im Margarethenpark nicht so viel läuft. «Wenn es ein Café gibt, kommen viel mehr Leute und es wird hektischer, wie auf der Grün 80.»




Manche kommen, um die Ruhe zu geniessen. (Bild: Alexander Preobrajenski)

Auch Sandra möchte lieber kein Café im Park: «Sonst stürmen meine Kinder ständig, dass sie etwas Süsses wollen.» Es sei ohnehin schon schwierig, den Kindern beizubringen, dass man nicht immer und überall etwas kaufen müsse, um sich zu amüsieren.

Und die 69-jährige Marianne ist an diesem Morgen extra vom Rhein hier in den Margarethenpark geflüchtet, um dem Betrieb rund um die Buvetten zu entkommen. «Ich brauche dieses Scheiaweia nicht, ich suche eine ruhige Oase.»

Nächster Artikel