Wegen vieler ungeklärter Fragen verlängert sich die UNO-Klimakonferenz in Doha auf unbestimmte Zeit. Beobachter rechneten nicht vor Samstag mit einem Ende – eigentlich sollte der Gipfel am Freitagabend beendet sein.
Offen ist unter anderem, wie genau die Ausgestaltung des verlängerten Kyoto-Protokolls aussehen und welche Pflichten hierbei besonders die EU übernehmen soll.
Als Ergebnisse zeichneten sich unter anderem Details für die Verlängerung des Ende Dezember auslaufenden Kyoto-Protokolls ab. Allerdings will die EU ihre bisherigen hier verankerten Ziele zur Minderung der Ausstösse nicht verschärfen.
Bei Kyoto II wollen aber nur noch Staaten mitmachen, die zusammen 15 Prozent der globalen Emissionen verursachen. Umstritten ist, was die anderen Staaten in der Zeit bis 2020 beisteuern – erst dann soll es einen Weltklimavertrag mit festen Senkungsvorgaben für alle geben.
Scharf kritisierter Kompromiss
Ein von Umweltschützern und Entwicklungsländern scharf kritisierter Kompromiss rückte bei der Frage näher, was mit überschüssigen Verschmutzungsrechten aus der ersten Phase des Kyoto-Protokolls geschehen soll.
Länder wie Polen, die in den vergangenen Jahren weniger CO2 in die Luft gepustet haben, als sie nach dem Kyoto-Protokoll gedurft hätten, wollen ihre überschüssige „heisse Luft“ als CO2-Gutschriften für die Zeit nach 2013 behalten. Die grösste Menge hält Russland.
Greenpeace befürchtet, dass gerade nach 2020, wenn es einen neuen Klimavertrag geben soll, diese Gutschriften an Länder wie die USA und China verkauft werden könnten und diese dann Zuhause weniger Klimaschutz leisten müssen.