Das Schweizer Davis-Cup-Team muss auch im September 2017 gegen den Abstieg aus der Weltgruppe spielen. Es unterliegt in Birmingham den USA 0:3.
Adrien Bossel und Henri Laaksonen unterlagen im Doppel den Amerikanern Jack Sock und Steve Johnson 6:7 (3:7), 3:6, 6:7 (5:7). Die Mannschaft von Severin Lüthi liegt in der Begegnung im Bundesstaat Alabama damit bereits nach zwei Tagen gegen den haushohen Favoriten uneinholbar mit 0:3 zurück und muss Mitte September die Auf-/Abstiegsplayoffs bestreiten.
Laaksonen und Bossel wehrten sich in der Legacy Arena in Birmingham gegen Sock und Johnson nach Kräften, vergaben im dritten Durchgang beim Stand von 5:3 und Aufschlag von Bossel sogar drei Satzbälle, letztlich konnten die beiden deutlich schwächeren Aufschläger diesen Nachteil über die Dauer der Partie aber nicht kompensieren. Nach 2:15 Stunden verwerteten die Olympia-Dritten von Rio de Janeiro nach einem Volleyfehler von Bossel ihren ersten Matchball.
Den Weg zum Sieg hatten sich die Amerikaner zu Beginn des zweiten Satzes geebnet, als sie mit einem Zwischenspurt, bei dem sie 13 von 14 Punkten in Serie gewannen, drei Breakchancen in Folge abwehrten und danach ihrerseits die ersten beiden Servicedurchbrüche schafften. Danach durchliefen Laaksonen und Bossel zwar ihre beste Phase der Partie, gewannen sie doch sieben von zehn Games, ihre Vorteile im dritten Durchgang gaben sie aber leichtfertig aus der Hand.
Den ersten und dritten Durchgang entschieden die beiden Amerikaner im Tiebreak zu ihren Gunsten, wobei sie in der ersten Kurzentscheidung von den Schwächen des Schweizer Duos im Positionsspiel am Netz profitierten. Im Tiebreak des dritten Satzes schafften die Amerikaner mit dem einzigen Minibreak die Differenz.
Gewohntes Szenario für die Schweizer
Dass bereits nach drei Partien die Entscheidung zugunsten der Amerikaner gefallen ist, kommt nicht überraschend. Während Lüthi mit Stan Wawrinka und Roger Federer, den Siegern der letzten beiden Grand-Slam-Turniere in New York und Melbourne, die stärksten Kräfte fehlten, konnte sein Gegenüber Jim Courier aus dem Vollen schöpfen und auf seine besten vier Einzelspieler zählen.
Der Unterschied war letztlich zu gross, zumal es den Schweizern nicht gelang, über sich hinauszuwachsen. Sowohl Laaksonen im Einzel als auch das Doppel zeigten zwar einige gute Ansätze, in die Nähe eines Punktgewinns kamen die Schweizer aber nicht. Hinzu kam, dass die Amerikaner ihren vom Papier her deutlich schwächeren Gegner nicht unterschätzten. Im letzten Jahr hatte Couriers Team in den Viertelfinals gegen Kroatien einen 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gegeben.
Während die Rekordsieger aus den USA im Rennen um den Sieg im Teamwettbewerb verbleiben, müssen die Schweizer erneut den Gang in die Abstiegsplayoffs antreten. Ein Szenario, dass sie sich gewohnt sind. Seit Lüthi das Team 2005 als Nachfolger von Marc Rosset übernommen hat, bestritt die Schweiz elf Mal die Barrage um einen Platz in der Weltgruppe, nur zweimal verloren sie diese. Nur 2014, als die Schweiz das bisher einzige Mal den Davis Cup gewann, bestritt die Schweiz unter Captain Lüthi nicht die Auf-/Abstiegsplayoffs.