Helmut Kohl war der erste amtierende deutsche Kanzler, der die Schweiz besuchte: Im April 1989 weilte er zu einem zweitägigen offiziellen Besuch im Land und wurde von Bundespräsident Jean-Pascal Delamuraz empfangen.
Im Dezember 1989 war Kohl erneut in der Schweiz: In Basel traf er mit Delamuraz und dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand zusammen.
Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos war Kohl sogar mehrmals Gast: 1990 traf sich der Kanzler mit DDR-Ministerpräsident Hans Modrow – zwei Monate nach dem Fall der Berliner Mauer -, um über die deutsche Wiedervereinigung zu sprechen. Und 1994 hielt Kohl die Eröffnungsrede. Im Oktober 1993 empfing Bundespräsident Adolf Ogi Kohl zu einem offiziellen Arbeitsbesuch in Bern.
Ein unrühmliches Kapitel in Verbindung mit der Schweiz spielen die so genannten schwarzen Konten der CDU – die Spendenaffäre – unter Kohls Parteiführung. So wechselte zum Beispiel 1991 auf einem Schweizer Parkplatz ein Millionenbetrag im Geldkoffer den Besitzer – vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber zum damaligen CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich ausserdem heraus, dass die CDU zahlreiche Schattenkonten besass, unter anderem auch eine Stiftung namens Norfolk in der Schweiz.
In Archiven zu finden ist auch diese Äusserung Kohls zur Schweizer Politik: Nach seiner Einschätzung, die er allerdings nach Ende seiner Amtszeit im Jahr 2001 gegenüber dem «Figaro Magazine» zu Protokoll gab, sah er den Euro bis 2010 in der Schweiz eingeführt.