Das 46. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos hat offiziell begonnen. Bis Samstag wird die Bündner Gemeinde zum «Zauberberg», auf dem sich Politiker, Wirtschaftsführer, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft die Klinke in die Hand geben.
«Das WEF ist kein Anlass, es ist eine Gemeinschaft», sagte Gründer Klaus Schwab am Dienstagabend in einer kurzen Eröffnungsrede. Den über 2500 Teilnehmenden wünschte er für die kommenden Tage drei Sachen: Viele neue Freundschaften, eine umgestaltende Idee – nicht nur für ihr Unternehmen, sondern auch für sie selbst – und die Überzeugung, dass die «Zukunft des globalen Dorfes nur mit Dialog, Zusammenarbeit und Kommunikation bewältigt werden kann».
Das Programm des diesjährigen Forums umfasst mehr als 100 Seiten. Es geht um Konflikte und neue globale Herausforderungen. Das übergreifende Motto lautet: «Die Meisterung der vierten industriellen Revolution». Darunter versteht das WEF die rasant fortschreitende technologische Entwicklung des Internets, leistungsfähiger Sensoren, künstlicher Intelligenz und des maschinellen Lernens.
14’000 Franken Kosten pro Teilnehmer
Laut WEF kostet das Jahrestreffen umgerechnet 35 Millionen Franken – durchschnittlich 14’000 Franken pro Teilnehmer. Dabei zahlen die meisten Gäste Anreise und Unterkunft selber.
Die Kosten für die Sicherheit sind nicht bekannt, das Dispositiv ist wie in den letzten Jahren erneut riesig. 1000 Polizisten und 3000 Soldaten sind im Einsatz, 2000 weitere in Reserve. Kampfjets sichern den gesperrten Luftraum, am Boden sollen Flugabwehrwaffen, Strassensperren und Sicherheitsschleusen schützen.
Die rund 90 Hotels und weit mehr Restaurants in Davos sind ausgebucht – und meist viel teurer als sonst. Das WEF ist bei der Prominenz auch beliebt für die langen Nächte: Dutzende Partys finden statt, die begehrtesten mit Vertretern des Hochadels und aus Hollywood. Gastronomen haben den Gesamtumsatz voriges Jahr auf über 38 Millionen Franken geschätzt.