Der israelische Schriftsteller David Grossman ist für seinen Roman «A Horse Walks Into a Bar» mit dem internationalen Man-Booker-Preis ausgezeichnet worden. Der Autor wurde am Mittwochabend in London für das schmerzhafte Porträt der israelischen Gesellschaft geehrt.
Der 63-jährige Grossman dankte vor allem seiner «wundervollen Übersetzerin», der Britin Jessica Cohen. Beide teilen sich das Preisgeld von 50’000 Pfund (umgerechnet knapp 62’000 Schweizer Franken).
Grossman ist der erste Israeli, der mit dem Man-Booker-Preis ausgezeichnet wird. Er hatte Ende der 70er Jahre nach seinem Rauswurf aus einem staatlichen Radiosender mit dem Schreiben begonnen. Seine Werke wurden bislang in mehr als 30 Sprachen übersetzt. 2010 war er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden, da er sich «aktiv für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern einsetzt».
Der Man-Booker-Preis, die höchste Literaturauszeichnung Grossbritanniens, wird seit Jahrzehnten verliehen, die internationale Fassung gibt es erst seit 2005. Im vergangenen Jahr hatte die Südkoreanerin Han Kang diesen Preis erhalten.